Gedichte über das Leben (Seite 883)

Frühlingserblühen

Wie die weißen Blüten erblühen
Wie die kleinen Vöglein schweben
Wie Blümlein lieblich Duft versprühen
Und Spinnlein ihre Netze weben
Wie Sonnen sich um Licht bemühen
Wie starke Bäume ihr Grün erheben
Wie des Menschleins Augen glühen
Ach, ist das nicht ein frisches Leben?

Frühlingsschnee

Wenn du Hummeln brummeln hörst
Dich nicht mehr an Kleinigkeiten störst
Wenn Bienen summen und Vögel singen
Und du spürst wie Blumen klingen

Sitzt du zwischen Gras und Klee
Beobachtest den Frühlingsschnee
Wie er deine Nasenspitze streift
Und die Melodie des Frühlings pfeift

Gedanken umnächtigen dein Hirn
Doch du bietest allen die Stirn
Du tanzt mit dem Frühlingsschnee
Magisch wie eine verzauberte Fee

Du lässt die Dinge wie sie sind
Fliegst frei mit dem bunten Wind
Wirbelst durch den vierblättrigen Klee
Mit dem Sturm aus Frühlingsschnee -

Sein

Ich dreh mich nochmals um,
dann deck ich mich zu.
Lass die Welt um mich mal ruh‘n;
und lasse sie wie mich in Ruh.

Sein ist so einfach,
sei einfach still.
Sein einfach mal,
einfach so wie man es so will.

Mach‘s dir und mir gemütlich,
bin was das ist.
Nicht wer der sein will
und ständig misst.

Ich steh nicht und besteh,
ich setz dazu mich hin.
Bin einfach nur am Sein;
kurz der der ich halt bin.

Das zieht einen doch rauf,
ich bin am sein Daheim.
Und eines noch ist gut;
der Kühlschrank bleibt damit allein.

Dreh dich auf dem Schlafplatz rum,
deck dich notfalls nochmals zu.
Und sei einfach mal Sein;
Sein und sein in Ruh.

Schönmoment

Ich mach die Augen auf,
dann drück ich die Augen zu.
Lass die Welt um mich mal sein;
und lass die Welt in Ruh.

Darin fang ich auf,
damit fang ich ein.
Ich lass den Moment passier`n,
ich lass ihn schön mal einfach sein.

Es lebe der Moment,
es ist so wie ich sag.
Find Zeit für den Moment,
dann wird`s meist ein schöner Tag.

Schönmoment vorbei,
gleich wird er neu gebor‘n.
Darum alles auf Anfang;
und nochmals ruhig bald von vorn.

Weg zur Hoffnung

Die Zwei, so traurig
Der Herr ist tot
Wie sehr bedau’r ich
Wir sind in Not

Da kommt nun einer
Man kennt ihn nicht
Es hofft auch keiner
Noch fehlt das Licht

Sie sitzen, essen
Er bricht das Brot
Nun kommt indessen
Das Morgenrot

© ANTOSCH

Gedichte über das Leben - Seite 883

Frühlingserblühen

Frühlingsschnee

Sein

Schönmoment

Weg zur Hoffnung