Gedichte über das Leben (Seite 663)

Leben

Das Leben gleicht einem Blatt Papier,
man kann es drehen und auch wenden,
täglich hat´s ein jeder im Visier,
so manch einer lässt sich auch blenden.

Denn ein jedes Blatt wird einmal alt,
wird rissig und bekommt auch Falten,
es gibt keine Formel für den Halt,
den Lauf der Zeit kann keiner halten.

Ein Blatt Papier braucht deshalb Pflege,
um lange knitterfrei zu bleiben,
dafür gibt’s Mittelchen und Wege,
das sollte man sich einverleiben.

© Horst Rehmann

Ein Lebensgedanke

Wir wollen alle ewig sein
geliebt in unseren Tagen
scheint manche Hoffnung noch so klein
wird auch diese Leidenszeit
würdevoll ertragen
denn Leben heißt Vergänglichkeit
so bedenkt sie neuer Weisen
erwachte Lebensgeister
verwandeln uns zur Menschlichkeit
zu echten Lebensmeister

© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 23.03.2015)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!

Mein Merkmal

Ein für allemal, mit mir zu Leben ist fatal.
Was ist schon ideal und mein Merkmal,
meine Ausdauer in meinem Chaos, ist phänomenal!

Viele fragen sich, "ist sie noch normal",
doch das Denken anderer, ist mir egal!

Mein Aussehen und Auftreten katastrophal,
deshalb schreibt auf meinen Grabmal,
ihr Lieblingsspruch war:
"Genieße das Erdendasein, denn du lebst nur einmal."

Abgehängt?

Sie war mir zu schnell
auf dem Weg nach oben.
Der Weg war zu steil
ich kam nicht mehr mit.

Den gemeinsamen Weg,
auf später verschoben.
Mir fehlte der Atem,
ich hielt nicht mehr Schritt.

Ich lief wieder langsam,
genieße das Leben.
Ich mache Pausen,
setze mich nieder.

Sie hatte es eilig,
hat alles gegeben.
Wenn ich langsam folge,
treffe ich sie auch wieder.

Langsam, kommt man später an
aber auch ganz gut voran.

© Michael Jörchel

Du bist gesittet

Du bist gesittet, kein Rabauke,
und dennoch bist du ab und an,
so manchem Feind ein Dorn im Auge,
was er dir nicht verzeihen kann.

Du läufst ihm ungewollt ins Messer,
das nimmt man dir im Anschluss krumm.
Es wäre klug, du lässt es besser,
man springt mit dir nicht gnädig um.

Du wirst umsonst auf Nachsicht hoffen,
und das wird dir auf Anhieb klar.
Kein Weg steht dir am Ende offen,
doch das war auch vorhersehbar.

Man fährt dir grundlos an den Karren,
besiegelt ist dein Untergang,
kurz später hält man dich zum Narren,
beschränkt wird so dein Tatendrang.

Du achtest stets Moral und Sitte,
selbst Gegnern zollst du den Respekt.
Zum Dank erhältst du Stiefeltritte,
angeblich bist du angeeckt.

Roman Herberth

Gedichte über das Leben - Seite 663

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