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Gedichte über das Leben - Seite 3369


Ales iacta est - Huttens letzte Stunden

Alea iacta est
Huttens letzte Stunden.
Gedicht – Nr. 1465
Ein Historien - Epos
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Ein fiktiver, fragmentarischer Rückblick, des Ulrich von Hutten im Sterbebett, rückblickent aud Teile senes Lebens, kurz vor seinem Tode im Fiebertraum auf der Ufenau!
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www.leitheim-Gedichtde.de
Ulrich von Hutten lebte 1488 -1523
Renaissance-Humanist, Dichter, Kirchenkritiker, Mensch.
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1
Ein Boot zieht durch den See, sein Blau
der Zielort, das ist die Ufenau!
Für Hutten dies - sein letztes Ziel
in seinem bunten Lebensspiel.
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2
Die Unrast Huttens Schicksals Los
im Dichten – Denken war er groß,
ein Kirchlein auf dem Eiland stand
der Pfarrer dort reicht ihm die Hand.
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3
Der gibt Asyl ihm unter seinem Dach
ein Zimmer klein als Gastgemach,
das Haus nach allen Seiten Freitag
die Berg- die Seeluft die Arznei.
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4
Macht´s Euch bequem - werdet gesund
so freundlich spricht des Zwinglis Mund,
Herr Hutten hört in erster Nacht
dass Kirchturmglocken – ihre Macht!
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5
Er war verbannt vom Vaterhaus
zog in die weite Welt hinaus,
nun räumt im kleinen Kämmerlein
er seine Siebensachen ein.
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6
Die Schreibfeder legt er voll Stolz
auf einen Tisch aus Eichenholz,
die Feder war des Hutten - Schwert
bereitet ihm auch manchen Schmerz.
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7
Ritter, Tod, Teufel - dabei ein Schild
von Albrecht Dürer ist dies Bild,
er hängt es auf an kahler Wand
als Sinnbild für sein Lebensband.
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8
Bleibt auf dem Eiland geht nicht fort
dies ist des Zwingli mahnend Wort,
mit vielen liegt ihr noch in Zwist und Streit
vergesst nicht das Ihr „Hutten“ seid.
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9
Herr Hutten hört den Rat mit Dank
er ist erschöpft und ernsthaft krank.
Es rauscht das Laub im Fichtenhaag
vom Ufer her tönt Wellenschlag.
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10
Das Leben ist ein Narrenschwall
nebst Knechtschaft unter Peitschenknall,
Herr Hutten heimatlos, geächtet, arm
doch Zwingli nahm sich seiner an.
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11
Erworben - Hutten sich die Poetengunst
gelernt die edle Redekunst,
Latein studierte er viele Jahr
doch sein Latein recht zierlich war.
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12
Mit Geld erkauftes Seelenheil
den Ablass hält man auf den Märkten feil.
Herr Hutten hat solch Tun verflucht
das fromme Leben stets gesucht.
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13
Der Himmel sei allen unverwehrt
den Armen Seligkeit „umsonst“ beschert,
Herr Hutten sprachs mit Wut du Zorn
Herr Luther blies ins gleiche Horn.
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14
Mainz war für ihn die gute Stadt
dort Huttens Feder oft gelobt man hat,
der Mainzer „Albrecht“ war erst Hutten hold
der Klerus hat dies aber nicht gewollt.
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15
Durch Maximilian zum Dichterfürsten wird ernannt
als „poeta laureatus“ nun er bekannt,
mit Rom hat er sich ständig angelegt
„Konstantins“ Schenkung als Fälschung oft erwähnt.
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16
Denn“ Meuchelmord an Vetter Hans
den nannte Hutten „Mummenschanz“.
Mit Feder, Schwert „Herzog Ulrich“ er nun bekämpft
ein ruchloser Mörder – er - Herzog Ulrich nennt.
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17
Hutten wünscht sich ein mächtig´ Kaisertum
den Deutschen, Freiheit, Recht und Ruhm.
auch Martin Luther im gefällt
für Hutten – Luther ist ein Held.
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18
Herr Hutten selbst steht unter Bann
zu viele Händel fing er an.
Im Zwist mit Mächtigen er stets gelebt
gar vieles hat ihm widerstrebt.
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19
Hutten geächtet im Deutschen Land
recht karg sein Brot - er Krankheit fand.
Bei Becherklang an Tag und Nacht
man Luther- Hutten oft verlacht.
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20
Man musterte Huttens schäbiges Gewand
seine Wangen hohl - knöchrig die Hand,
die Geistlichen waren voller Spott du Hohn
ist Armut, Not des Hutten Lohn?
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21
Die Steckel Burg einst stolz erbaut
nun sorgenvoll auf Hutten schaut,
denn Hutten lebt in Bann Reichsacht
den Eltern viel Schande er gebracht.
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22
Auf Ufenau lebt er nicht schlecht
den Mittagstisch ziert Wein auch Hecht,
wo Blau das Wasser, wo Berge Hauch
ein solches Asyl braucht Hutten auch.
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23
Die Feder weggelegt hat er am Tag
weil ihm kein Vers gelingen mag,
nach zu viel hat er stets gestrebt
davon nur wenig er, erlebt.
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24
In seiner Kammer bleich das Licht
die Mittagssonne sieht er nicht,
doch hat er stets an Gott geglaubt
obwohl man alles ihm geraubt.
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25
Vom Land her klingt ein Kirchturmspiel
was diese ihm wohl sagen will?
Ein Glöckchen das so rein erschallt
mahnt Hutten, dass er stirbt schon bald.
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26
Des Himmels Sterne trösteten in allezeit
sein Leben bald Vergänglichkeit.
Herr Hutten sprach oftmals ein Nein
ein Sklavenknecht wollte er nie sein.
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27
Den Leib, sein Geist hielt er in strenger Zucht
hat Päpste, Fürsten oft verflucht,
nun wünscht er seine Seele- Seligkeit
obwohl mit Petris Schlüsselamt - im Streit.
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28
Das plumpe Recht der Faust war ihm verhasst
hat Weg zum Seelenfrieden- er selbst verpasst.
der Heiland weidet alle Sünder gleich
Herr nimm mich auf - im Himmelreich!
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29
Dann überrascht ihn - seit sehr langer Zeit
ein letztes Mal auch Heiterkeit,
an Land sieht er ein schwarz, qualmend´ Schlot
ob dort der Teufel kocht sein Abendbrot?
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30
Herr Hutten nun schon im Fieberwahn
ein dreifach Hahnenruf hört sich gespenstisch an,
am Morgen grüßt ihn noch der frische Tau
streng blickt der Abend - auf die Ufenau.
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31
Das Sterben - Hutten war dir aufgetan
die letzte Stunde bricht nun an,
zur Mitternacht im Fieberband
Gevatter Tod reicht ihm die Hand.
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33
In schaudert als der Tod in sanft berührt
viel lieber Engel, Hände hätte er gespürt,
bewegt besieht er noch den Morgenglanz
dann er bereit zum Totentanz.
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34
Ganz leise trat der Tod ins Haus
Ganz ohne Sense ohne Graus,
ein Winzeresser in der Hand
die Weinrebe „Hutten“ nun sein Erbe fand.
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35
In Deutschlands, Adern kreist sein freier Geist
hat Länder, Städte viel bereist.
Er wird begrüßt im Himmelsraum
so ist erfüllt sein Lebenstraum.
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