Novembertief

Ein Gedicht von Farbensucher
Was uns zu schnell verloren ging,
zieht langsam sich nun ins Gemüt.
Wo bisher noch Herbstnebel hing,
endloser Regen uns betrübt.

Sie nimmt's wie' s ist, diese Natur,
doch wir, wir leiden still ergraut
an der Gedankenperlenschnur,
die unser Inneres aufraut.

Das Bunte, dass der Wind sich nahm,
nahm er auch unseren Träumen.
Beendet ist der Sehnsuchtswahn
nach Vogelflug und fernen Räumen.

Statt dessen fallen gleitend wir
in unsere tiefsten Tiefen,
nichtwissend weshalb und wofür
wir in Trübsal uns verkriechen.

Doch was der Tiere Winterschlaf,
ist uns in Stille das Be- sinnen.
Veränderung schon immer traf
das Herz der Zeit, um zu erinnern,

dass Schönes oft in Wehmut geht,
während wir harren in Trauer,
bis in uns die Sehnsucht sich regt
nach des Fühlens Blütenschauer.

Informationen zum Gedicht: Novembertief

13 mal gelesen
24.11.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige