Sortieren nach:

Gedichte über das Leben - Seite 2909


Das Alter

Himmel, Arsch und Gott verdeckel,
so schnell wird mer än alte Seckel.
In alle G’lenken tuts mich reißen,
it blos beim schaffe, au beim Sch…reiben.
Was soll ich sagen „What must I say?“
Kreuz Donnerwetter, Heidenai.
In jedem Knochen tut’s mich zwicken,
sei’s beim laufe oder kicke.
Viel Schmerzen mir mei Schulter macht,
ich kann nicht schlafen in der Nacht.
Muss Tabletten fresse um zum pennen,
und hundert mal zum Doktor rennen.
Ich will mei Leberwurst mir greifen,
verdammt tut mich die Schulter kneifen,
und mit einem spitzen Schrei
lass ich sie liegen und friss mein Brei.
Den ich brauch schon wegem Kacken,
sonst tut der Darm mich grausig zwacken.
Ich pack mei‘ Halbe voller Freud,
im Handg‘lenk krachts, des war für heut.
Im Bett do kann ich au nix machen,
weil sonst die alte Knochen krachen.
Ich lieg‘ blos drin, finds auch nicht Klasse.
Sie wird mich doch in Ruhe lasse?
Des tät mer fehle, des Gerammel!
Vor dene Schmerzen hab ich Bammel.
Ich weiß auch so nicht wie denn liegen,
der Teufel soll die Schmerzen kriegen.
Und wenn ich so, ich alter Dackel,
die Trepp‘ am Morgen runterwackel
macht mein Knie nen lauten Knacks
die Haxen werdet weich wie Wachs.
Was ist denn des jetzt für en Dreck?
Vor Schmerz bleibt mir die Spucke weg,
keuchend häng ich auf den Stufen,
verflixt, soll ich mei‘ „Alte“ rufen?
Beim Pissen hab ich nur noch wenig Druck,
früher traf ich auf 2m jede Muck.
Manchmal, plötzlich, fürchterlich,
hab ich im Brustkorb starke Stich,
ist mei Herz jetzt au scho Schrott,
was kommt denn no, du lieber Gott.
Mir wackeln auch schon manche Zähn,
und ohne Brill‘ kann ich nix sehn.
Hören kann ich auch nur noch die Hälfte,
so langsam ist es fünf vor Zwölfe.
Es geht mir halt auch wie allen andern,
die langsam auch ihr End zu wandern.
Von Tag zu Tag kommt mehr dazu,
bald kommt die Rente, man hat Ruh‘.
das Schöne dran hat man erst grad entdeckt,
dann haut‘s dich um: Schluss, Aus, verreckt.
Drum genieße das Leben beständig,
denn du bist länger tot als lebendig.
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Tellersülze

Tellersulz tue ich heit kochä,
des goht blos in dä kaltä Wochä
sonschd wird‘s it fest, s’gond Muggä dra,
des ischd äbbes wa ich gar it ma.
Do schmeißt me in nen großä Topf,
von eire Sau än ganze Kopf,
6 Füßle däzu ond au dä Schwanz,
2-3 Häxle ergänzet des Ganz.
Wenn mer noch extra Schnauze hät,
au nei dämit, die hätt koe Fett.
Ond dann kommt no, hab gute Rueh,
än ganze Haufä G’würz däzue.
6 Lorbeerblätter, 10 Nelke 3 Zwiebel,
2 Eßl.Pfefferkörner, ä Hand voll Salz ist it übel,
dann no Piment ond halbe Flasche Essig,
des geit äbä des spezielle Dressing.
3 Rrüeble kommet au no drai,
do därf nix fehlä des mues nei.
Noch Wasser druff bis älles deckt,
so dass nix rausguggt ond verreckt.
Dann sei mer blos konn faule Hund,
des mues jetz kochä zwei drei Schtond,
noch derä langä Zeit beim kochä,
fliegt des Fleisch vo selbst vom Knochä.
Jetzt nemmt mers raus dasses überküehlt,
ond mer konne Blodre and Finger kriägt.
No schneidet mers in schene Scheibä,
koe Stickle därf me übrig bleibä.
Jetzt legt mers sorgsam in die Teller nei,
däzue no 2 -3 Scheibä Ei,
diä kocht mer nebeher ämol,
schneidt Essiggurkä in ä paar Toal,
diä mer däzu in‘d Teller duet,
des isch Klasse, ond schmeckt guet.
Jetzt mues mer d‘ Brühe no absieblä,
älles mues raus jetzt, au die Zwieblä.
Mer leert se durch än feinä Stoff,
no wird se klar, was ich doch hoff.
No läßt mer se lauwarm überküehlä,
ond tuet se dann in’d Teller füllä.
Es mues bedeckt sei jeder Zipfel,
sonst verreckts, des wär dä Gipfl.
No läschd se über Nacht kalt stau,
am nächstä Tag kasch d‘rs no schmeckä lau.
Diä isch jezd g‘macht en einem Guss,
ganz ohne Frog än Hochgenuss.
Doch leider schmeckts dä Schwobe nur,
für Reigschmeckte ischs Saufraß pur.
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige