Gedichte über das Leben (Seite 2414)

Alpakazucht!

Sie kann nicht schwimmen.
Sie ertrinkt schon im Papier.
Sie kann nicht singen
Sie braucht zu lange am Klavier.

Die Lösung sieht sie
bei 38 Prozent.
Machen kurz heiter.
Für einen Moment.

Wir sitzen im Bus zurück zu unserer Zukunft
Würden uns freuen, wenn die Wolken mal nah sind,
Während der Rest selbstzufrieden darüber kreist
Und das Licht der Sonne für sich ganz allein einspeist

Alpakazucht! Wir bringn' Koalas lesen bei.
Alpakazucht! Genug von Qucksilber und Blei.
Alpakazucht! Pandafamilie zu zweit.
Alpakazucht? Für irgendwas davon bereit?

Ich baue mir Brücken,
aus winzigen Stücken,
auf zertrümmerten Pfeilern,
die brechen bei Mücken.
Bis zur anderen Seite
ist’s doch gar nicht so weit.
Hält die Brücke mich aus?
Bin ich zu schwer und zu breit?

Alpakazucht! Wir bringn' Koalas lesen bei.
Alpakazucht! Genug von Qucksilber und Blei.
Alpakazucht! Pandafamilie zu zweit.
Alpakazucht? Für irgendwas davon bereit?

die Waage

Wir sind noch nicht verloren
doch haben viele ihre Früchte schon vergohren
taumeln trunken auf vorgestampften Wegen
dem monotonen Klang der Einsamkeit entgegen
zwar hat sie zuweilen gleich dem Gold den Wert
doch des Luxus Preis, ist gleich dem Krieg sein Schwert

Krieg,Amerika,Leben

Sie rühmen sich, zu wissen von vielen Dingen
und wissen ETWAS ganz genau, wenn sie sich erzwingen
ihr Begehren durch Krieg und Tod
nähren sich an ferner Not
backen aus Knochenmehl ihr Brot
doch in der Quintessenz, essen sie bloss Kot
und trotz der ganzen Schmach
sind für mich Gesichter
wie Leuchttürme, wie Lichter
mit denen ich mein Brot brach

Schall & Rauch

Wenn Gefühle nur rumoren im Bauch;
und es flüstert der Atem im Hauch,
von dem fliegenden Trug;
der aus Eitelkeit charmantestes buk,
in dem Wörtergehäuse aus Rauch.

Dann begannen Versuche der Haut
und die schallten mal leiser mal laut,
von den Wänden aus Gips.
Wo nur wackelt der Schlips;
und am Nerv es sich größer schon staut.

Wenn Gefühle sich fühlen am Ohr
und dir kommt es nicht komisch mehr vor.
Dann wär Stillstand nicht weit
und es langweilt die Zeit,
wo Vergnügen sich häufig Vertrauen beschwor.

Meine Zeit

Meine Zeit

Lasse meine Gedanken schweifen
Sehe meine Zeit die gewesen
Zieht wie ein Film an mir vorbei
Tauche ein in die Vergangenheit

Sehe meine Fehler die ich gemacht
Muss ich nun hadern mit mir
Oder kann ich es mir verzeihen
Kann ich es so annehmen wie ich gehandelt

Sehe aber auch all das viele Schöne
Es war nicht alles verkehrt
Es ist doch mein Leben
Es gehört dies alles zu mir

Doch ich kehre nun zurück
Sehe das Heute und Jetzt
Sehe das kleine Glück
Das ich gefunden habe in mir

Sehe den Reichtum und das Glück
Das ich bei und in mir entdeckt habe
Und sehe ohne Groll auf das was war
Und sehe auf das was heute ist

© Ingelore Jung
2016

Gedichte über das Leben - Seite 2414

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die Waage

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Meine Zeit