Gedichte über Krieg - Seite 106

Wir bestreiten unsere Taten
Wir beschatten uns und warten
Bis die Lüge Wahrheit wird
Politik und Butterfahrten
Wir verdecken unsere Karten
Bis die Wahrheit uns verdirbt

Wir verbrennen unsere Wälder
Und bestellen unsere Felder
Denn das Rind braucht unser Korn
Nebenan verhungern Kinder
Doch wir füttern unsere Rinder
Denn nur das bringt uns nach vorn

Wir sind kein Volk mehr, wir sind Schafe
Wir verdienen jede Strafe
Denn wir denken nicht genug
Blicken nicht hinter Fassaden
Denn das könnte uns nur schaden
Glauben blind nur Lug und Trug

Wir erschießen unsere Helden
Denn sie haben was zu melden
Manche sind auch kopfgeboren
Hintergründe sind gefährlich
Darum ist auch keiner ehrlich
Wer sie nennt hat sich verschworen

Halt die Herde ab vom Denken
Denn sonst ist sie nicht zu lenken
Halt sie unmündig und dumm
Züchte hoch die Herdenhunde
Schick sie beißend in die Runde
Bis der Widerstand verstummt

schamlos und verdorben
scheint so
Geisterstimmen gefolgt
einer ganzen Schar
nicht böswillig
oder feindselig gesinnt
nie hämisch
die Banner hoch
der Nacht entgegen
doch stumpfes Schmettern
durchklingt Räume
hier und heute
als ob göttliches Rufen
gegen Felswände
der Unbarmherzigkeit
sich blutig stößt
es ist uns sicher
das Tränenmeer aus Stein




© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 21.01.2015)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung,sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden

Kreuz und querfeldein
setzt ein Soldat sein Leben
für sein Land aufs Spiel
-
Kreuz und querfeldein
jetzt rennt er um sein Leben
als lebend`ges Ziel
-
Kreuz und querfeldein
fällt der Soldat, der eben
noch am Rennen war
-
Kreuz und querfeldein
liegt der Soldat, der eben
noch zu erkennen war
-
Kreuz und quer fällt ein
Soldat, einer nach dem andern
für Gott und Vaterland
-
Kreuz und querfeldein
liegt er verscharrt mit andern
begraben, unbekannt
-
Kreuz an Kreuz und querfeldein
dazu fällt mir nichts mehr ein