Gedichte über Krankheit - Seite 46

Wie langsam kriechet sie dahin,
Die Zeit, die schauderhafte Schnecke!
Ich aber, ganz bewegungslos
Blieb ich hier auf demselben Flecke.

In meine dunkle Zelle dringt
Kein Sonnenstrahl, kein Hoffnungsschimmer,
Ich weiß, nur mit der Kirchhofsgruft
Vertausch ich dies fatale Zimmer.

Vielleicht bin ich gestorben längst;
Es sind vielleicht nur Spukgestalten
Die Phantasien, die des Nachts
Im Hirn den bunten Umzug halten.

Es mögen wohl Gespenster sein,
Altheidnisch göttlichen Gelichters;
Sie wählen gern zum Tummelplatz
Den Schädel eines toten Dichters. -

Die schaurig süßen Orgia,
Das nächtlich tolle Geistertreiben,
Sucht des Poeten Leichenhand
Manchmal am Morgen aufzuschreiben.

Wer hat sie erfunden,
wer hat sie gegeben,
oh lieber Gott,
ich kann es nicht verstehen.

Das kann doch nicht,
Dein Wille sein,
oh lieber Gott,
müssen diese Schmerzen sein ?

Die Schmerzen sind,
mit Leid verbunden,
oh lieber Gott,
hast Du sie erfunden ?

Warum müsen wir,
durch Schmerzen gehen,
oh lieber Gott,
ich kann es nicht verstehen.

Menschen und Tiere,
unter Schmerzen leiden,
oh lieber Gott,
höre wie die Seelen weinen.

In Liebe leben,
wenn der Körper zerbricht,
oh ieber Gott,
das verstehe ich nicht.

Warum die Krankheiten,
warum die Schmerzen,
oh lieber Gott,
es brennen viele Herzen.

Ohne diese Schmerzen,
so wollen diese Seelen leben,
oh lieber Gott,
gib ihnen dafür deinen Segen.

Wir können sie spüren,
wir können sie nicht sehen,
oh lieber Gott,
lass die Schmerzen vergehen.

Wir bitten dich,
lass die Krankheiten sterben,
oh lieber Gott,
bringe Heilung hier auf Erden.

Sabine Volkmar Mai 2014
Urheberrechte Sabine Volkmar

Als hätte man mich verprügelt letzte Nacht,
so fühl ich mich, als ich am Morgen erwach.
Als wäre ich mit Mr. Parkinson gewesen im Ring,
und das nur ich zu Boden ging.

Mein Rücken ist wie zusammen gequetscht,
und meine Schulter schmerzt, als sei sie verletzt.
Ich hab aber keine blauen Flecken gefunden,
und dennoch fühl ich mich wie zerschunden.

Alles tut mir weh,
von Kopf bis an den Zeh.
Was will mir James Parkinson damit beweisen?
das ich nicht bin aus Stahl und Eisen?

Es ging mir in letzter Zeit doch ganz gut,
und es staut sich an bei mir die Wut.
Sollten wir jetzt den Ring besteigen,
werde ich dir den linken Hacken zeigen.

Ich bin doch ein Mensch aus Fleisch und Blut,
bist du bei mir, geht’s mir nicht gut.
Ich werde Mr. Parkinson zum Teufel jagen,
oder ihn gleich in der ersten Runde KO schlagen.