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Gedichte über Kindergedichte - Seite 81


Katze Minchen und das Pferd Hannibal

Diesen Sommer hatte schon wochenlang
die Sonne täglich vom Himmel gebrannt.
Selbst Minchen, die Wärme ja gerne mag,
diese Hitze denn doch nicht gefallen hat,

hatte sich deshalb untern Baum gelegt,
weil im Schatten es sich viel besser schläft,
wurde dann auf einmal im Schlaf gestört,
von lautem Getrampel, das sie gehört,

sah blinzelnd, vom Schlafe noch benommen,
das Pferd Hannibal auf sich zukommen.
Das Minchen hielt ihn an und fragte ihn,
wo er denn wolle bei der Hitze hin.

Daraufhin hielt Hannibal ganz kurz an
und sagte zum Kätzchen Minchen dann:
„Ich werde erwartet bei der Waldarbeit,
habe deshalb auch nur sehr wenig Zeit.

Ich muss nämlich tief in den Wald hinein,
dorthin, wo es gibt keinen Sonnenschein.
Da ist man heute beim Fällen von Bäumen
und ich muss mithelfen beim Aufräumen.

Um die Stämme dann heraus zu kriegen,
muss ich sie aus dem Dickicht ziehen.
Und weil ich das sehr gut kann,
werde ich auch Rückepferd genannt.

Ich ziehe sie dann bis an den Wegrand,
wo man sie leicht abtransportieren kann.
Ein Rückepferd das an solch Orten macht,
wo ein großer Traktor das niemals schafft,

Weil durch sein Gewicht würde viel zerstört,
ist es auch gut, wenn da kein Traktor fährt.
Jetzt aber muss ich mich beeilen,
darf nicht mehr länger bei dir verweilen.

Im Wald erwartet man mich sicher schon“,
sprach er zu Minchen und trabte davon.
Gern hätt` Minchen ihm dabei zugesehen,
wollte deshalb auch sofort mit ihm gehen.

Doch Hannibal ließ sich darauf nicht ein,
sagte, „dass könnte sehr gefährlich sein.
Damit ja niemand dort hineingerät,
ist das Gebiet rundherum abgesperrt.“

Also ließ Minchen ihn alleine ziehn
legte sich gleich wieder zum Schlafen hin,
wachte hungrig gegen Abend dann auf
und lief zu ihrem Fressnapf in das Haus.
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Der Regen bringt es an den Tag, was ich am Leben so sehr mag.

Es war einmal ein Regenwurm,
der baute sich 'nen Regenturm.
Man sah ihn darin hocken,
denn darin war es trocken.

Da kam 'ne Amsel angehüpft,
das Dach des Turms kurz angelüpft.
Was machst Du in dem Regenturm?
Mach zu das Dach, es kommt 'nen Sturm!

Die Amsel meint, Du spinnst ja wohl!
Denkst Du vielleicht, ich bin so hohl?
Ich wett' mit Dir um all' mein Geld,
dass hier heut' nicht ein Tropfen fällt.

Der Wurm schlägt ein und meint dazu,
falls ich gewinn' lass uns in Ruh'.
Frisst uns nicht auf, kein einz'ges Stück,
fliegst flugs davon, kommst nie zurück.

Die Amsel lacht, okay, mein Freund,
doch hab ich Glück, wird aufgeräumt.
Ich fress' mich durch die Grünanlage,
das wird ein Spaß, ein Festgelage.

Kein Wölkchen kreuzt das Firmament,
die Amsel meint, nicht rumgeflennt.
Wo soll's denn regnen, wo denn nur?
Der Wurm, er guckt ganz kurz zur Uhr.

Ganz plötzlich aus dem Boden schießt,
sich Wasser quer im Strahl ergießt.
Das Nass, es peitscht im Kreis herum,
die Amsel zuckt und guckt sehr dumm.

Der Wurm im Turm er lacht vor Wonne,
ach Amsel, guck' nicht nur zur Sonne,
denn auch der Mensch beherrscht den Regen,
für Garten, Baum und Gras ein Segen.

Der Regen endet, wie begonnen,
tja, Vogelvieh, ich hab' gewonnen.
Die Amsel nickt und fliegt empor,
die Würmer singen wie im Chor.

Ein Wurm, der mag ein Winzling sein,
nicht von Verstand, da er sehr klein.
Doch grad' die Kleinen zeigen uns,
Bescheidenheit ist eine Kunst.
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