Gedichte über Kinder - Seite 204

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In meinem alten Heimatort
stand ein Kastanienbaum,
der zählte viele Jahresringe,
wie rundum andere kaum.

Er sah sehr groß und mächtig aus,
war auch zum Klettern toll,
wir sammelten die Früchte ein,
der Korb war schnell randvoll.

Wir Kinder waren gerne dort
und staunten jedes Jahr,
bewunderten sein Farbenspiel
das ganz besonders war.

Irgendwann, in späteren Jahren,
war ich noch einmal dort,
die Kinderträume sind geblieben,
doch der Kastanienbaum war fort.

Wenn Kinder groß erwachsen werden,
Familie und Erfolg begehren,
„fliegt einem dieses förmlich zu“!
Ein anderer kämpft und müht sich ab.
Braucht seine Zeit und nicht zu knapp.
Begräbt Zeit, das Leben,
den Fehdehandschuh!

So fliegt der eine hoch und höher
lässt die Erde hinter sich.
Seine Familie, sie passt ihm nicht mehr,
belastet ihn sein Schicksal schwer.
Vergessen die Kindheit, 
die ihn hat geprägt!
Das durch seine Eltern,
er liebt nur und lebt!

Irgendwann zeigt das Schicksal sich,
bevor das Lebenslicht erlischt.
„Das versäumte Gewicht erhält“!
Rang und Geld sind nicht von Dauer.
Vielleicht erkennt Verlust und Trauer?
Wenn auch für ihn der Vorhang fällt!

Bin ein Gast auf dieser Erde.
Eingeladen haben mich meine Eltern.
Ich weiß gar nicht genau warum?
Auf jeden Fall waren sie immer
recht freundlich zu mir.
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg
war das Brot noch ziemlich hart,
es war eine absolute Mangelware.
Ich weiß nicht genau,
wie sie es damals geschafft haben?
Auf jeden Fall sorgten sie dafür,
dass immer Brot auf dem Tisch stand
und wir es im Frieden,
nach zwei schrecklichen Kriegen
essen durften.
An unzähligen Sonntagen gab es
herrlichen gut riechenden Kuchen.
Zu meinen Geburtstagen
gab es oft leckere Torte.

Dafür möchte ich ihnen danken!

Ich frag mich, warum heutzutage
Menschen fremdgesteuert,
vom Hass dominiert werden?

Wozu eigentlich kriegstauglich

???

Ernestine Freifrau von Mollwitz




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