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Gedichte über Katastrophen - Seite 18


Die Kuh Elsa (frei gedichtet nach dem Sketch von Dieter Hallervorden)

„Ja, hier Graf von Seidewitz
Wer stört mich und was gibt’s“

„Hier ist ihr Butler Hagen
Ich wollte Ihnen nur sagen
Dass Ihre Kuh Elsa gestorben ist“

„Hä, wie… Was soll dieser dumme Mist
Ich habe tausend Kühe auf meiner Farm
Da kommen Sie mir mit so einem Schmarn
Ich habe gesagt nur bei dringlichen Sachen
Bringen Sie mein Handy zum Erwachen
Während ich die Woche verreist bin
Und da kommen Sie mit so einem Schwachsinn
Also nur wichtige Anrufe. Ist das klar?“

„Ich habe nur gedacht. Weil es die Elsa war.“

„Ist mir doch egal und jetzt Gute Nacht.
Obwohl jetzt bin ich eh schon aufgewacht
An was ist denn die Kuh nun gestorben?“

„Das Dach ist der Elsa zu schwer geworden.“

„Wie meinen Sie, das Dach war ihr zu schwer?“

„Als die Wände Opfer wurden, vom Flammenmeer.
Konnte das Dach sich in der Luft nicht mehr halten
Und haben die Lebenslichter von Elsa abgeschalten
Indem es ungebremst daraufhin auf sie drauf fiel
Ich vermute, das Gewicht war ihr dann einfach zu viel“

„Soll das heißen, die Scheune ist abgebrannt?“

„Ja, der Funkenflug zog über Luft und Land.“

„Und, und, von wo ging der Funkenflug aus?“

„Von ihrem Landsitz, genauer vom Haupthaus.
Zuerst hat der Wind noch anders geweht
Doch im Laufe der Stunden hat er gedreht
Und flog dann dorthin, wo die Scheune war
War echt sehr viel Pech für die liebe Elsa.“

„Jetzt geben Sie endlich Ruh
Mit dieser dummen Kuh
Warum hat mein Haupthaus gebrannt?“

„Ihr Sohn ist die Stiege runter gerannt
Dabei hielt er die brennenden Kerzen“

„Sie, Sie belieben wohl doch zu scherzen?“

„Nein. Dabei hat er eine Stufe übersehen
Konnte deshalb auf ihr nicht richtig gehen
Fiel daraufhin die Stiege krachend hinab
Weil der dadurch gebrochene Arm es nicht hergab
War Ihr Sohn nimmer in der Lage die Kerzen zu tragen
Es war halt echt sehr viel Pech für die“ „Herr Hagen!“

„Kuh Elsa
Bitte, Ja?“

„Warum ist mein Sohn mit brennenden Kerzen die Stiege runter gedüst?“

„Er dachte, ihre Frau hätte es so schöner, kurz nachdem sie gestorben ist.“
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Frau Holle, sie lebt doch !!! / Winter 02 Punkt 21

Ach ihr meine super Schönen, Fröhlichen und Lieben,
unsere Greta hatte doch die Frau Holle abgeschrieben.
Alle dachten, die Alte, die brauchen wir nicht mehr
und das Schneelager ist ja eh schon sehr lange leer.

In Facebook kam der Sonderbericht Frau Holle ist tot,
vermutlich wurden die Berichterstatter da nicht einmal rot.
Frau Holle war durch diesen Bericht ein bisschen pikiert,
die Kollegen von Facebook haben sich nicht mal geniert.

Zuerst hatten viele die wenig genutzten Schlitten weggegeben,
unsere Kinder wandelten mit Smartphone auf digitalen Wegen.
Die Skier mit den alten Bindungen, die wollte auch keiner mehr,
kurz und knapp, man gab sie dann zum Brennholzhacken her.

Wegen fehlendem Schnee gab man sogar die neuesten Skier weg,
aus heutiger Sicht war das natürlich mächtig falsch und keck.
Mit Melancholie sah man im Fernsehen Winterbilder aus Tirol,
Winter in Nord Deutschland, das wird es kaum noch geben wohl.

Im Januar rieten uns die Wetterfrösche sogar zu Fahrradtouren,
gefühlt wechselten zwischen Minus 0 und Plus 0 die Temperaturen.
Vormittags der Himmel bedeckt, nachmittags kamen noch Wolken dazu,
es regnete viel und am Stück und unsere Natur kam nicht zur Ruh.

Als Ersatz zu dieser unmöglichen negativen Wetterlage,
bescherte Fräulein Corona uns Menschen leider positive Tage.
Virus, Inzidenz, Homeoffice, Quarantäne und Pandemie,
diese Begriffe kannten unsere Normalbürger eigentlich nie.

Ende Januar war bei uns die Stimmung, wie beim Jüngsten Gericht,
wie in den letzten Jahren, war noch kein Winterwetter in Sicht.
In Fachkreisen sprach man von Kapriolen und unmöglicher Gammelei,
man war sich fast einig, eigentlich ist es ein Fall für die Umweltpolizei.

Anfang Februar gab es dann eine Flocken Videokonferenz,
dem Flockenrat war klar, wir fördern eine Winterpräferenz.
Den Meckerköppen auf Erden, die immer nur reden sch… ,
die kriegen ab morgen erst mal 100 volle Tonnen Glatteis.

In den Tagen darauf machten sich dann Milliarden auf die Socken,
genau, vom Himmel hoch fielen die flockigsten aller Flocken.
Die ewigen alten Meckerköppe zogen zunächst ihre Köpfe ein,
unsere Ferienkinder, die fanden das aber recht cool und fein.

In den Berichten durften wir lesen, Schneechaos im Norden,
riesige Staus auf den Autobahnen, bei der DB große Sorgen.
Sofort drohten die Meckerer Frau Holle mit der Umweltpolizei,
Unsere Kluge befahl dann, am Aschermittwoch ist alles vorbei.
Ernestine Freifrau von Mollwitz






mageba
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