Gedichte über Jahreszeiten - Seite 393

Leise ist es hier
Ganz still
Kein Rascheln von Papier
Sich hören lassen will

Die große Uhr
Oben an der Wand
Dreht die Zeiger seltsam stur
Führt mich in ein ander Land

Dunkel ist es geworden
Seit einem Weilchen Nacht
Hier fühl ich mich geborgen
Was die warme Decke macht

Regen prasselte am Tage
Der Wind blies übers Feld
Sein Lied klang wie eine Klage
Schaurig schön durch meine Welt

Ruhig ist es hier im Hause
Nichts bewegt sich schnell
Der Alltag macht 'ne Pause
Bis es draußen wieder hell

Der Nebel steigt dann Morgen
Aus feuchtem Grund empor
Krähen ziehen dann in Horden
Worin ein Star sich wohl verlor

Dampfend zieht dier Dunst
Unterm weiten Himmel her
Erst der lieben Sonne Gunst
Machts dem Trübsal schwer

Der Star findet bald zu Staren
Wolken zu einem Quäntchen blau
Der Herbst zeigt öfters ein Gebaren
Als gäbe es nur die Farbe grau ...

© Auris cAeli

Die dritte Jahreszeit…

Jetzt kommt die dritte Jahreszeit,
Dunkelheit macht sich schneller breit.
Mit Kerzen spenden wir angenehmes Licht,
und Poeten schreiben wieder ein Gedicht.

Regen prasselt an den Fensterscheiben,
lieber würde man jetzt zu Hause bleiben.
Wind pustet lose Blätter in die Luft,
man riecht den herbstlichen Duft.

Reife rote Äpfel hängen an den Bäumen,
verwelktes Laub liegt hinter den Zäunen,
und der Wald bekommt ein buntes Kleid,
zum Drachensteigen nimmt man sich Zeit

Schaue wie Kraniche in den Süden fliegen,
sehe Kastanien, die auf der Erde liegen,
ein Regenbogen leuchtet in vielen Farben,
wie schön, dass wir den Herbst bald haben.

©Gaby Geng/Vergissmeinnicht.

Wenn die ersten Blätter fallen
Und graue Nebel
durch die Wälder wallen
Wenn die Winde
wieder kälter wehen
Und Die Zugvögel
nach Süden ziehen
Dann ist Herbst
in unseren Breitengraden
Auf den wir uns gar nicht
Vorbereitet haben
Und doch können
Wir ihn genießen
Wenn wir Kekse knabbern
Und uns Tee eingießen
Wenn wir
Kastanienmännchen bauen
Und uns die Drachen
am Himmel anschauen
Wenn die Tage
langsam kürzer werden
Dann ist Herbst
hier auf Erden
In unserem Land,
in unserer Stadt
Der uns nicht nur
Stürme zu bieten hat
Auch tausend Farben
Des bunten Herbstlaubs
Bis auch du daran glaubst
Dass das Jahr
nun bald zu Ende geht
Und sich die Erde weiter dreht