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Gedichte über Irrtum - Seite 23


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Meine Rechte* gegen eure Rechte

Ich reiche euch nicht die Hand,
ich gebe euch meine Rechte,
viel lieber bleibe ich ein Terror-Land,
im Kampf gegen Satan und alles Schlechte.
Eher lasse ich die meinen bluten,
als lasse ich ab von falsch ausgelegter Schrift.
Die Zeit verbirgt's und dreht's zum Guten,
solange es den Gottlosen trifft.
Mann entscheidet, das ist kein Rechtschreibfehler, nein,
sondern mancherorts mittelalterliche Mentalität.
Wie lange wird das in der Zivilisierten Welt wohl ein Thema sein,
dass ein solches Unrecht nicht lange besteht?
Doch spricht aus meinen Mund nur alles Boß',
der Gedanke der westlichen Welt, den man uns eingepflanzt.
scheinbar ist's des mächtigen Herrschers Los,
dass er sich starrsinnig in überholte Prinzipien verschanzt.
Und lieber auf den Aufsässigen schießt,
auf den von Westen Kontrollierten, auf Gottes Feind,
manchmal ist es, laut ihnen, notwendig, dass man Blut vergießt,
"Du sollst nicht töten...", ganz offensichtlich nicht ernst gemeint...
Das Haupt in Stofffetzen versteckt,
die Frau in Klischees der 1920er Jahre,
wenn Meinungsfreiheit und kritische Auseinandersetzung auf den Straßen verreckt,
wie ich aus Medien nur erfahre.
Da wünschte ich mir, die Dummheit würd' der Erkenntnis weichen,
auf dass der Mensch ein neues Zeitalter brächte,
doch anstatt zuzuhören, die Hände einander zu reichen,
nehmen Sie ihnen einfach noch mehr Rechte.

N.Fender

*"Meine Rechte..." im Titel ist sinnbildlich für die Rechte Faust. Es beschreibt das autoritäre schreckliche Vorgehen einiger Staaten gegen ihr eigenes Volk
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Gefährliche Begegnung

….Das Schicksal bringt der Menschen Wege
oft miteinander ins Gehege.
Nachdem sie sich nie vorher sahn,
kreuzt sich auf einmal ihre Bahn,
wobei der eine mit Gewalt
beinahe auf den andern prallt.
….Der eine etwa steht im Haus
und hat nur einen Wunsch: Hinaus!
Er denkt im Schein des trüben Lichts
nichts Böses, noch genauer: Nichts.
Dem anderen, der draußen steht,
es grade umgekehrt ergeht,
obwohl, wie er die Schritte lenkt,
auch er nichts und nichts Böses denkt.
Bestrahlt von hellem Sonnenschein
hat er nur einen Wunsch: Hinein!
….Doch gibt es eine Schwierigkeit:
Sie wollen es zur gleichen Zeit.
Gleichzeitig sind sie an der Tür,
die sie erwählt nach eigner Kür,
und keiner kennt in seinem Wahn
des andern Existenz und Plan.
Der eine zieht, der andre drückt;
was sie noch trennte, wird verrückt.
Der eine drückt, der andre zieht;
ein Unglück droht, falls es geschieht.
….Im allerletzten Augenblick
springt jeder einen Schritt zurück.
Von unbekannten Hindernissen
so heftig aus der Bahn gerissen,
probieren sie, den Geist zu sammeln,
wobei sie wirre Worte stammeln,
die eindrucksvoll begleitet werden
von liebenswürdigen Gebärden,-
ein mittelalterlicher Tanz
voll Meisterschaft und Eleganz.
Ein jeder zeigt sich höchst zufrieden,
weil schlimmere Gefahr vermieden,
und deutet taktvoll an, er wolle,
dass erst der andre gehen solle.
So tauschen sie geraume Zeit
Beweise ihrer Höflichkeit.
….Doch dann wird das Brimborium
den Hauptbeteiligten zu dumm.
Sie schmieden stumm und heimlich Pläne,
und plötzlich ändert sich die Szene.
Denn beide stoßen wie im Zorn,
doch ohne Warnungsruf nach vorn,
getrieben von der Raserei,
der schmale Weg zum Glück sei frei.
….Ein dumpfer Schmerzensschrei erklingt,
als ob wer mit dem Tode ringt,
wonach sich zwei Beinaheleichen
mit letzter Kraft vom Schlachtfeld schleichen.
….Das Fazit des Zusammenpralls
ist kompliziert und keinesfalls
als Minus oder Plus verbucht.
Es sei nichtsdestotrotz versucht:
Der Mensch ist, wie er`s immer war,
im Grunde unberechenbar,
entgegenkommend und verletzend,
nachgiebig und sich widersetzend.
Daher das Spannungselement
sogar bei Menschen, die man kennt.
Silesio
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