Gedichte über Ironie - Seite 103

Was früher mir die Jahre nahm,
könnte heut nicht lauter in mir hallen.
All die Schmerzen, all der Wahn,
zerbricht wie Glas, wenn Flügel fallen.

Keine Seele entgeht meinem Auge,
nichts bleibt fern und unfassbar.
Einmal da, geht’s rasch, ich staune,
denn die Flügel fallen, absehbar.

Was damals war, war psychotrop,
in nichts der Wahrheit unterstellt.
So hoch fuhr schnell was abwärts sog,
nicht der kleinste Flügel der mich hält.

Ich danke dir, von Herzen gerne,
mit dir ging fort, der Rest an Fragen,
Fragen, gleich des Himmels Sterne,
doch nach jenen wird kein Flügel ragen.

Jacob Seywald XIII

Du denkst, heut ist nun dein großer Tag,
weil deine Chefin dich gerade mal mag.
Kannst daraus keinen Vorteil schlagen,
musst selber schuften an solchen Tagen.

Viele Kollegen, die sind große Neider,
zu Hause haben sie Klatschweiber.
Trotzdem solltest du keinen meiden,
sonst werden sie dich voll schneiden.

Das Glück steht gerade an deiner Seite,
sieht aus, als will es dich heute begleite.
Doch kannst du voll darauf vertrauen,
oder solltest du doch allem misstrauen.

Bleib mit beiden Beinen auf,m Teppich,
behandle Kollegen liebevoll und gütlich.
Lach einfach mal bei bösestem Treiben,
so können Andere dich besser leiden.

Und die Moral von dieser Geschichte,
achte auf jedes Wort im Firmen Lichte.
Flirten mit der Chefin ist nicht verboten,
aber Vorsicht ist da garantiert geboten.

Ernestine Freifrau von Mollwitz



mageba