Gedichte über Ich - Seite 73

Schwer fiel es mir einzugewöhnen
Mich, in den schweren Erdenkörper.
Mich mit dem Menschsein zu versöhnen,
Von wo ich kam sprach man nicht Wörter.

Da schwebten wir in Freiheit
Und alles schien uns möglich.
Kein Leid war weit und breit,
Denn dort war es nicht nötig.

Kein Essen, kein Bezahlen
Kein Handel und kein Tauschen.
Nur Energie wir waren;
Durch alles durch wir rauschten.

Auch gab es keine Plätze,
Nichts festes, das man sah.
Kein Reichtum, keine Schätze
Keine Materie war da.

Man konnte alles werden,
Als Geist sich dort verwandeln,
Kein Alter und kein Sterben
Beeinflussten das Handeln.

Sag, ist das nur ein Traum?
Wie unsagbar leicht waren wir...
Und welche Liebe in dem Raum,
Unsagbar raumlos scheint sie mir...

Ferne Lichter
Sterngesichter;
Eines könnte meiner
Heimat schönes Antlitz sein.

Sag' alles Schein?
Das Herz spricht nein.
Von fern bin ich.
Hab' die Planeten abspaziert
Und sowie nun das Heimweh mich
In Herzensbüchern längst studiert.
So sehnt, so sehnt, so sehnt es sich
Zum Heimatstern zurücke;
Und schlägt zu ihm die Brücke.

Ferne Lichter,
Sterngesichter;
Eines könnte meiner
Heimat schönes Antlitz sein.

Wie ist es, wenn man sein Daheim
Für diese Erde hat verlassen,
Um ein Geburtshelfer zu sein
Für die neue Erde?

Tief in den Wehen der Geburt
Befinden wir uns nun.
Corona und Krieg ist dafür gut;
Beendend Illusion und Schein.

Zur Hilfe kam ich her;
Wie viele andere mit mir,
Denn der Mensch tut schwer
Sich zu erkennen hier.

Ein paar die wissen ganz genau
Wie ich, dass dies ein Schauspiel ist.
Doch mancher glaubt, dass Wasser blau
Und du allein dein Körper bist.

Was wär, wenn nicht mal Wasser echt ist?
Sein Blau geht im Gehirn spazieren;
Denn erst muss die Welt das Hirn passieren.
Was muss denn alles noch passieren
Damit du fragst, warum du hier bist?

Ferne Lichter,
Sterngesichter;
Eines könnte meiner
Heimat schönes Antlitz sein.
Inkarnationstrichter;
Rückkehrverpflichter
Behält uns hier allein.

Wie siehst du dich?
Bist du so, wie du glaubst, zu sein?

Der Blick in den Spiegel
zeigt nicht,
wie die anderen dich sehen und erleben.

Gerne
kritisieren wir uns selbst,
finden eine Ecke hier, eine Kante da.
Wir hadern, zweifeln,
fühlen uns nicht gut genug…

Stell dich hin,
vor Menschen, mit denen du zu tun hast,
so um dich herum.

Frag sie,
welche Eigenschaften
sie an dir schätzen.

Du wirst den Mund
vor Staunen nicht mehr zu bringen.

All dies,
wird dich über vieles
lächeln lassen
und einfach
hinübertragen.

© A. Namer

Ich möchte gesund sein
Ich mache mir Gedanken um mein Aussehen
Ich sorge mich um Arbeit
Hab und Gut
Bewegung
Nahrung
Freunde
Umwelt
 
Ich werde älter
doch
was weiß ich über mich?
 
WO
ist der Einsatz
für mein wirkliches Zuhause,
meine Seele?
 
Spüre ich sie?
Denke ich an sie?
Wann nehme ich mir Zeit - ihren Ruf zu hören?
Fühle ich - wer und was ich bin?
Was mich ausmacht?
Kenne ich mein "Innen"?
 
Ich mache mich auf die Suche...
 
Ich bin.
 
© Anita Namer 01/2010

Bei näherer Betrachtung
ist eine Schlachtung
die Mißachtung
der Achtung...

...vor dem Leben.
Es wird nicht mal eben
zurück gegeben
oder vergeben.

Es ist Mord
an jedem Ort
in einem fort.
Es hilft kein Wort...

.. von Bio-Vieh-Bauern
die es bedauern,
ihr Vieh zu betrauern
- pures Erschauern! -

Ich als Fleischfresser,
genüsslicher Esser,
nehm" das Steakmesser,
das schneidet besser...

...durchs medium Fleisch
im blutigen Teich
so zart und weich.
Mein Gewissen gleich-

gültig der Qual,
toter Tiere Anzahl.
Ich habe die Wahl
auf ein alternatives Mahl.

Ich will fortan darauf verzichten
Tierleben zu vernichten,
will berichten und dichten
von Gemüse-Gerichten...

...will aber über Fleischesser nicht richten!