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Gedichte über Hoffnung - Seite 515


Verlassen

Wieso stößt du mich jetzt fort?
Ich weiß nicht warum?
Doch, "nicht" ist das falsche Wort,
Warum weine ich sonst stumm?!

Die Angst vor meinem Schatten
Bringt mich nicht zum Weinen
Der Verlust von was wir hatten
Drängt Salzwasser zum Vereinen

Die Hoffnung eines Hoffnungslosen
Eine Pistole an meiner Schläfe
Der größte Narr unter Obdachlosen
Der nicht dein wundes Herz träfe

Meine Ausrede ist nur menschlich
Bin mehr schwach als stark bei dir
Ich gab dir nicht alle Macht über mich
Bin Schuld, wenn ich dich nun verlier

Liebe mit Mangel an Überzeugung
War umgeben von einer dicken Wand
Sie war so nah an einer Leugnung
Weil sich einfach kein Zugang fand

Bin schlau genug, um es zu wissen
Es ist verrückt, dich gehen zu lassen
Zu lange ließ ich dich mich vermissen
Meine Liebe nicht von dir erfassen

Ich ließ dich unverhohlen spüren
Du hättest keinen Anspruch auf mich
Ließ mein wahres Ich nicht anrühren
Ob du dafür die Einzige bist sicherlich

Und wenn ich jetzt auf Knien flehte
Du würdest mich trotzdem verlassen
Als unsere Beziehung vorm Aus stehte
Wollte ich mich nicht damit befassen

Dein Schritt stürzt mich in blanke Panik
Doch will ich dich nicht noch verspotten
Uns gehörte die Welt wie auf der Titanik
Unsere Liebe darf nicht im Meer verrotten

Du hast sie uns vielleicht jetzt gerettet
Im Eiswasser wird mir so einiges klarer
Nicht auf drohenden Untergang gewettet
Entpuppe ich mich erst spät zum Bewahrer

Ich werde nicht sofort darauf dringen
Zu stürmisch sind die Gefühle am toben
Um deine Liebe erneut zu gewinnen
Sollst du dir jede Bedenkzeit ausloben

Und ich größter Narr aller Zeiten ...
Muss in mich gehen, an mir arbeiten
Um dir zu beweisen, dass ich verstehe
Nicht nochmal die selben Fehler begehe ...

© meteor 2025
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Was bleibt

Ich habe etwas tief in mir verschlossen
und stelle mir selber diese Frage,
wann die letzte Träne wird sein vergossen,
die Sehnsucht vorbei, nach dem was ich nicht habe?

Wann höre ich auf darüber nachzudenken
und finde endlich wieder Schlaf?
Wann höre ich auf mein Potential zu verschenken?
Wann wird dieses stumpfe Schwert wieder scharf?

Was habe ich vorzuweisen?
Die Liste ist denkbar klein.
Wann geht der rote Klumpen endlich wieder auf Reisen,
anstatt gefangen in der Brust zu sein.

Bevor das Feuer alles zerstört
und Menschen den Niedergang gebracht.
Wieder hat keiner zugehört,
wieder hat keiner es anders gemacht.

Und alles Mahnen, alles Reden und klagen,
das bringt nichts, wenn der Rest nur schweigt.
Selbst ein Leben später vermag ich nicht zu sagen,
was ist es denn, was bleibt?

Eine Lektion für die Erben?
Die Angst davor zu sterben?
Die Erkenntnis, dass sich der Tyrann auf Leichen bettet
und kein Gott uns letzten Endes rettet?
Die Einsicht, dass wir unmündig bleiben
und faul lieber gänzlich schweigen?
Anstatt ehrlich zu sein, lieber heimlich weinen,
und hier unser Leid dann reimen?

Und doch: da ist einer, der ließt,
der hofft, der glaubt, der Tränen vergießt.
er kämpft, doch ist gnädig und vergibt,
weil auch er einen anderen Menschen liebt
und weiß, jedes leben ist von unbezahlbaren wert.
Er läuft, er fühlt, lernt und erfährt:
Das Leben ist kein Einzelspiel,
mit mehreren kommt man schneller ans Ziel.
Er wird vorangehen, seinen Geist erweitern
und ja, er wird auch manchmal scheitern,
zu fallen, dem wird niemanden entgehen,
die Kunst ist, wieder aufzustehen.

Was aber ist es nun, das mich treibt zum schreiben?
Werde in tausend Jahren eh keinen mehr fehlen
Und doch, die Gefühle werden bleiben,
solange Geschichten von Ihnen erzählen.

was bleibt, das zeigt sie dir. Wir alle gehen fort,
Und doch: Ein Teil bleibt hier.

N.Fender
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