Gedichte über Hoffnung - Seite 467

Jeden Tag aufs Neue,
übertreten wir die Schwelle,
des Unbekannten,
des Hoffens,
beginnen zu kämpfen,
wollen bestehen,

es gibt kein Entfliehen,
kein Entrinnen,
gefangen in einer Grube
voll Schlangen,
die Grenze der Tränen
ist längst erreicht,

es bleibt nur der Wunsch
geborgen zu sein,
geschützt auf einem Baum,
gleich einer Brut,
vor der anschwellenden Flut.

29.03.2023 © Soso

Ich bin verliebt in eine Frau
sie ist jung, aber schon grau
gehört zu den besseren Maiden
hab sie gern und mag sie leiden

sogar im Traum denke ich an sie
sie ist mein Akku, meine Energie
wie Berta Suttner, ist sie für Frieden
Humanismus hat sie nie gemieden

mit ihr gab es nie Hunger Wochen
kann wirtschaften und super kochen
fühlt sich an, wie die perfekte Frau
gibt Phasen, nimmt sie,s nicht genau

wir wussten beide aber immer schon,
zusammenleben geht ohne Perfektion
oft ist wichtiger, Freude und Lachen
immer wieder verrückte Dinge machen

mit ihr war gar nichts bedrücklich
sie macht mich einfach nur glücklich
da ich von Natur aus lesbisch bin
ist diese Frau ein großer Gewinn

glaubt mir, was Männer verbocken
werden wir Frauen in Zukunft rocken
glaub wir gehen heute auf Distanz
wenn ihr nicht begreift, was Toleranz

Ernestine Freifrau von Mollwitz




mageba

Humanes trägt gern meine Seele

Humanes trägt gern meine Seele,
Ich bin kein Freund von Fake und Hass.
Wie könnte ich Gedichte schreiben,
Die nur das Blut in Adern treiben?
Lieb' lebt ich, weil ich nicht stehle,
Nicht lüge, auf mich bleibt Verlass,
Denn wichtig ist – ohn Übertreiben –,
Dass hoffend wir im Schönen bleiben.

Doch manche Zeitgenossen können
Damit leider nichts mehr anfangen:
Unspektakulär ist ja Humanes,
Das nicht auf Ruhm, auf Blitzlicht steht,
Während sie sich medial verwöhnen,
In Selbstgeisterei schon sehr gefangen,
Sich einfinden, wo nur noch Infames
Vielen Seelen auf den Wecker geht.


©Hans Hartmut Karg
2023

*