Gedichte über Hoffnung - Seite 200

Warum schaust du nicht mal nach vorne
sondern immer nur nach hinten,
nur dort ist dein Schmerz und Leid zu finden.

Schaue nicht immer nur nach hinten,
sondern mal nach vorn
und überspringe das
im Weg liegende Korn,
das beseitigt das Leiden enorm.

Ich sehe Glas aus Scherben
was soll aus mir bloß noch werden?!
Ich schneide mir in die Haut
wenn es tief in mir schreit ganz laut.
Nämlich wenn es tief in mir schreit,
ist der Weg zum Schnitt nicht mehr weit.

Blicke ins Licht und nicht ins schwarze Loch,
dort wo ich mich früher immer als Kind verkroch.
Das Licht soll dir Hoffnung geben,
sehe dies doch als Chance
und fange endlich an zu Leben.


© 16.04.1999

Was ist los? Was ist bloß los
mit mir, mit anderen?
Ist was los?
Der Löwe, der Bär, vielleicht
der ganze Zirkus,
so ein Zirkus!
Oh, Gott, mein Kopf, schon wieder tausend Gedanken,
auf einmal sind sie los, los mit mir
los aus meinem Kopf, landen, landen auf einem
mal oder Stück Papier endlich!
Papier ist gut,
kann wie mein Kopf tausend Gedanken
landen lassen
das ist gut,
Stumm, alles stumm, Mund tot, mundtot,
die armen tausend Gedanken –
stumm, alle stumm, können nicht sprechen
dürfen nicht sprechen
in dem ganzen Zirkus
so ein Zirkus!
keine Artisten, nur Zuschauer,
die nicht sprechen können,
dürfen
Ich denke zuviel, sagt der Zirkusdirektor,
er kann mir den Mund verbieten, aber nicht den Kopf!


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Sie sitzt da, mit rötlich braunem Haar
einem grauen Pulli an, einem Tuch um den
schmalen Hals,
den Bleistift in der Hand, wartet sie still
auf gescheite Worte, wie ich auch
die Hand an der Wange, stützt sie den Kopf
weich, wie Seerosen im Teich
auf der Oberfläche schwimmen
einen Clip im Ohr, malt sie Zeichen
auf ein Blatt und wartet auf kluge Worte
wie ich auch
ein Rest Bleistift auf dem Tisch, mit offenen Augen
sieht sie sich um, den kleinen Finger an den
Lippen, den Daumen am Kinn, sitzt sie
entspannt auf dem Stuhl – süß
und wartet auf tolle Worte, wie ich auch
ihre Augen fixieren den Dozenten, der Atem
geht ruhig, nichts scheint sie zu stören,
mein Bleistift hat es gut in ihren Fingern,
sie entdeckt den Hund, ein flüchtiges Lächeln
auf ihrem Gesicht, die Zeichen sammeln sich
auf ihrem Blatt, und sie wartet immer noch
auf intelligente Worte wie ich auch
das ist Bianca


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