Gedichte über den Herbst (Seite 148)

Der Winter begann früher im Herbst

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Früher haben wir als Kinder,
so richtig große Schneemänner gebaut.
Es hatte tagelang geschneit
und nichts ist wieder weggetaut.

Die Nächte waren richtig kalt
und auch am Tag der Schnee nie schmolz,
die Schneemann-Schar die wir gebaut,
blieb lange steh'n und wir war'n stolz.

Die Winter waren damals anders,
wir bauten Rodelbahn und Schanzen.
Wir freuten uns im Spätherbst schon,
wenn Schneeflocken vom Himmel tanzten.

Jeder brachte etwas mit, alte Sachen hat man ausgelieh'n,
die allergrößten Schneemann-Kugeln mußten wir auf Schlitten zieh'n.
Hut, Schal, Mantel und Besen schaften die Kinder ran,
zum Schluß für den Mund noch kleine Steine,
damit der Schneemann lachen kann.

Herbstgold

Der Oktober hat den Herbst im Schlepptau,
bereitet vor, schönste Farbenschau,
ein Spektakel, das die Natur erfährt
und einem Wonnestunden beschert.

Verschwenderisch verteilt der Herbst sein Gold,
das glänzt, weil die Sonne ihm ist hold,
auch vergoldet er so manche Herzen,
befreit sie von seelischen Schmerzen.

Überall ergießt sich sein sanftes Licht,
das sogar dichtes Buschwerk durchbricht
Gewässer wie Spiegel zum Leuchten bringt,
sein säuselnder Wind mit den Vögeln singt.

Herbstrausch

Im Oktober in der Spätlesezeit
leert der Herbst seine Eichen.
In rauchigen Alleen aufgereiht,
erlesenes Aroma sie erreichen.

Feinherb der Jahrgang gereift,
verfüllt in goldbraune Fässer.
Manch Eichhörnchen fix zugreift,
verstaut sie in ihre Erdnester.

In ihrem Eichenheim im Baum
schwelgen sie im Herbstrausch,
Blätterregen zum Meerestraum,
nichts verleitet sie zum Tausch.

© meteor 2025

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