Sortieren nach:

Gedichte über Glückwünsche - Seite 63


Serienjunkies

Ich hab mein Bett noch nicht gemacht,
Besser gesagt, die Couch nicht eingeklappt
Und bin mal wieder vor Netflix versackt.

Ja die Serie hat mich gepackt.
Nur blieb es nicht nur bei einer,
denn ich schaue fleißig weiter.

2 Staffeln am Tag sind mindestens drin. Ist auch viel besser so, dann verliert der Inhalt nicht an Sinn.
Jetzt kann ich auch behaupten, dass ich sehr ausdauernd bin.

Von Game of Thrones zu Bones.
Von the Walking Dead zu Breaking Bad.
Ich denke den heutigen Tag verbring ich wirklich in meinem Bett.

Mich lockt auch eigentlich nichts raus,
Nicht mal das Fenster mache ich auf,
Um frischen Wind in den Tag zu lassen,
Denn ich könnte ja etwas vor der Röhre verpassen.
Den Gedanken werde ich ganz schnell los lassen.

Ich bin ein Organisationstalent,
Denn falls die Kehle trocken ist und brennt,
Hab ich ein zuckerhaltiges Getränk namens Cola ,
Das ziert die Lehne meines Sofas,
Währenddessen sich die Schokolade von vor zwei Tagen langsam auf dem Polster breit schmiert.
Aber mit einem Kissen darüber, ist es schnell kaschiert.

Ich bewege mich nur, wenn mir die Snacks ausgeh'n,
Oder sich die Chipskrümel auf dem Laken ausdeh'n,
Denn das liegt sich einfach unbequem.

Eigentlich hatte ich so etwas, wie Neujahrsvorsätze,
Aber ich schätze,
dass ich mich nicht gegen meinen inneren Schweinehund durchsetze.

Glücklicherweise gibt es trainingsfreie Tage,
Und ich befinde mich grad in dieser Lage,
Erweitere meine faule und ungesunde Phase.
Ist schon schade, dass der Cheatday sich nur auf einen Tag bezieht.
Lustig, dass nur ich weiß, dass sich das die gesamte Woche so durchzieht,
Weil es eh keiner sieht.

Sollte ich es doch nochmal nach draußen schaffen,
Kann ich als Deckmantel einen Post bei Instagram machen,
Von dem harten Training, das ich "nie" verpasse
Und von dem ganzen gesunden Zeug, dass ich sonst im Kühler lasse.
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Zuviel versprochen

Selbstkritisch muss ich gestehen,
ich habe doch zuviel versprochen.
Denn es ist noch nichts geschehen,
obwohl ich überall herumgekrochen.
Und dann kam auch das mit der Sache,
deretwegen ich hier noch bleibe,
den Computer hier bewache
und sehr viel Papier beschreibe.

Drei Tassen, die im Korbe standen,
wie immer sich zum Streite fanden.
Sie hatten nämlich gehört und gesehen,
sie sollten mit zur Hochzeit gehen.
Sie fühlten sich dadurch geehrt
und wussten doch, dass sie versehrt.

Die erste sprach: "Heute stehe ich
vor der Braut ganz sicherlich.
Sie wird mich ständig zärtlich drehen,
um meine Scharten nicht zu sehen.
Sie wird als Jungfrau aus mir trinken,
unversehrt in das Bettchen sinken.
Am nächsten Tag sehen wir am Haken
zum Lüften dann das gebrauchte Laken. "

Die zweite Tasse fand es besser dann
zu stehen beim zukünftigen Ehemann. .
Von letzter Dankesrede als Erinnerung
blieb im Porzellan ein feiner Sprung.
"Er wird sich aus mir besaufen
und in die falsche Richtung laufen.
Im Dunkeln hören wir es dort schrei‘n,
das muss die Nachbarin dann sein. "

Die dritte Tasse aber leise lachte,
weil sie ans letzte Fest noch dachte.
Die heutige Braut im letzten Jahr
mit den Tassen auf dem Boden war,
meinen Henkel an den Balken knallte,
dass sofort ein Stück abprallte.
Ihr Partner folgte betrunken und wirr
und schon vergaß man uns Geschirr. "

Doch dann ging es rasch im Nu,
drei Hände griffen plötzlich zu.
"Hurra, wir werden jetzt platziert."
"Ich sehe mich schon Kuss verschmiert."
"Ich werde vielleicht repariert."
Doch da war es schon passiert.
Es machte drei Mal klirr und bumm
und die drei Tassen waren stumm.

23.02.2018 © W.R.Guthmann
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige