Gedichte über Glück - Seite 453

Sie getragen auf Händen
Ein paar Meter
Doch die Arme zu schwach
Der Puls zu hoch

Du musst noch trainieren
Du musst noch zulegen

In der Folge Hanteln gekauft
Jeden Abend trainiert
Wie besessen
Muskeln zugelegt

Ich muss noch trainieren
Ich muss noch zulegen

An Silvester
Sie getragen auf Händen
Über die Schwelle
Ins neue Leben


© René Oberholzer

Nicht wenige Zeitgenossen

Nicht wenige Zeitgenossen
Sind leider zu Recht verdrossen,
Denn sie haben bemerkt,
Dass so mancher sie verzwergt.

Dabei ist uns allen doch aufgetragen
Zu wachsen und nicht zu verzagen:
In unserer kurzen Lebensspanne
Erwartet uns Glück und nicht die Panne.

Mit dem Mut zur Lücke und positivem Denken
Dürfen wir auf jene Lebensbahn einschwenken,
Auf der uns allerbeste Mitmenschen begleiten,
Weil sie uns auf Glückseligkeit vorbereiten.

©Hans Hartmut Karg
2025

*

Bescheuert ist‘s

Bescheuert ist’s,
Sich über den Hausputz zu streiten
Und damit Liebeslust zu verleiden.

Bescheuert ist’s,
Den Müll nicht rauszutragen,
Um sich so alle Anstrengung zu versagen.

Bescheuert ist’s,
Sich nach Schmutzwäsche nicht zu bücken,
Um die Waschmaschine zu beschicken.

Doch was ist liebenswert?
Ein Kuss zur richtigen Zeit
Und trotzdem hilfsbereit,

Denn glücklich bleibt die Zweisamkeit,
Wenn sie abstreift das Fatale,
Entlastet das Normale.

©Hans Hartmut Karg
2025

*

Ich dachte nie darüber nach,
wieviele Jahre ich in meinem Leben
schon überlebt habe.
Bis zum heutigen Tag!
Es gab immer zuviel-
'Warum, Wieso, Wo und Weshalb'
in meinem Leben. Immer war ich eine
Kämpferin,
wollte lieber ein Wolf Odin, s sein,
als ein Lamm Gottes!
Enttäuschungen, Trennungen,
Ängste,
Und auch Schmerzen habe ich
Überlebt.
Ich gab immer mein Bestes-
war mutig und stellte mich vor die
Menschen, die ich liebte.
Kämpfte tapfer gegen mein
Schicksal.
Und wenn ich mein Ziel nicht
laufend erreichen konnte,
kroch ich auf allen vieren weiter.
Ich lächelte, auch wenn ich zu
Tode betrübt war-
bis zum heutigen Tag!
Eine falsche Entscheidung im
Leben, einen schweren Fehler
begangen.
Etwas, das alles in Frage stellt!
Kann man sein Leben weiter
Leben, oder führt mein Weg mich
fort!
Weg aus diesem Leben,
Weg von dieser Welt.
Wenn einen kaum noch etwas hält-
ist es diese Frage, die man sich stellt.