Gedichte über Glück - Seite 291

ALADin

Auf dem Filzteppich durch die Nacht
Die eingewebten Muster tanzen, wir heben ab
Pneumatisch steigen wir auf, wie blauer Rauch
Durch das Fenster übers Dach
Sternenlicht der Sommernacht

Durch einen Tempel von keiner Hand erbaut
Die Graue Masse wird gelb, dann Stein, dann Traum
Die Dünen tanzen, der Mond spricht mit Licht
Der Teppich webt sich in den Himmel
Ein Muster in ihm und er selbst bin ich

Alle Wünsche sind erfüllt, der ewige Durst gestillt
Bis zum Licht im Himmel, hinunter in das tiefste Dunkel
Liebe und Angst, mein Schatten um das Feuer tanzt
Einigkeit und Zusammensein, flüssige Luft, weicher Stein
Töne schmecken, Düfte sehen, Paradoxien vollständig aufgehen

Was für eine Nacht, der Teppich rollt mich sanft hinab
In mein Zimmer unterm Dach, Mondlicht und die Sterne funkeln
Wie von Glück betrunken, Schlucke aus ewigen Brunnen
Die Magie der Welt, schlüpft Stück um Stück,
in mein Gedankenzelt zurück
Unantastbar ein Frieden mich hält, schließe die Augen
Und umarme mich selbst

JC

Bekämpfen tue ich jeden Tag meine Sucht.
Ich habe nämlich ein Ticket ins Glück gebucht.
Ständig sich voll laufen lassen?
Ich habe angefangen, mich selbst zu hassen.

Der Druck zur Flasche zu greifen ist enorm.
Es nicht zu tun, was bringt mir das für einen Lohn?
Für mich wird es keinen Alkohol mehr geben.
Deswegen kann ich wieder teilnehmen an einem richtigen Leben.

Stürzen darf ich nicht mehr in einen tiefen Loch,
denn dann wäre der Suchtdruck besonders hoch.
Manische Depressionen helfen da auch nicht weiter.
Wann kann ich aufsteigen auf die Karriereleiter?

Arbeiten mit solch einem Krankheitsbild?
Schwierig! Ich muss aufbauen ein Schild.
Ein Schild um meinem verletzten Herz,
damit ich merke weniger Schmerz.

Nur Emotionen gehören nun mal zum Leben.
Den Schild um das Herz darf es nicht geben.
Deswegen muss ich den Suchtdruck stand halten.
Damit ich kann auch mein Leben neu gestalten.