Gedichte über den Glauben (Seite 66)

Flugscham

Flugscham

Da schaute er gegen Abend
hin zum blauen Himmel,
er, der Alte,
der noch nie geflogen war.

Unzählige Kondensstreifen
durchzogen weiß dort oben
das jungfräuliche Firmament
und sanken langsam herab.

Da verhüllte er,
sich zutiefst schämend,
sein greises Haupt
vor dem Herrn.

©Hans Hartmut Karg
2020

*

Die Windsbraut

Die Karten rot und violett
Der Sturm bekundet sich als Zeichen
Wir hoffen auf sehr starke Eichen
Denn heute hilft uns kein Florett

Die Warnung zeigt ein breites Feld
Wir müssen nochmals weiterfragen
Denn vieles bleibt für uns im Vagen
Die Windsbraut stoppt auch nicht für Geld

Die Pläne werden nie konkret
Der Tod, der lauert alle Tage
Doch Du kannst hoffen, so die Lage
Und hast zudem auch das Gebet

© ANTOSCH

Sorge dich nicht

Gott du hast sie mir gegeben
Die Prüfung hart und schwer
Sie schiebt sich in mein Leben
Und drückt mein Herz so sehr.

Mein Herz ist voller Sorgen
Du kennst doch mein Morgen
HErr, hilf mir auf Dich zu bauen
Deinem Wort ganz fest vertrauen.

Denn Du gehest mir voran
Du hast es doch verheißen
Drum so ebne meine Bahn
Mein Leiter sollst du heißen.

Jesu sanft ist doch mein Joch
Meine Last so leicht mit Dir
Alle Sorgen kennst Du doch
Schmeisst sie in das Meer.

Hilf die Prüfung zu bestehn
Und dabei auf dich zu sehen
Dass ich in der Feuerprob
Bestehe dir oh Gott zum Lob

Leite mich durch Deinen Geist
Den Weg hinauf nach Gotgatha
Dass auch ich wie du verheißt
Überwinde mit dir da

Wüstenzeit

Meine Welt zerbricht
Fort ist das helle Licht
Vieles schnell zerstäubt
Nichts hier ewig bleibt.

HErr, ich versteh Dich nicht
Fühl leer und einsam mich
Doch wenn auch alles zerbricht
HErr, Du verlässt mich nicht.

Oft dunkel graut der neue Tag
Und kommen immer neue Plag
,,Oh Herr, wie lange noch?" - ich zag
Ohne Dich ich dennoch nichts vermag.

Auch wenn ich nicht verstehe, Gott
Ach öffne deine Gnadenpfort
Dennoch will ich trauen Dir oh HErr
Mein Jesus, Priester, König und Retter!

Jenseits

Jenseits

Jenseits und Diesseits zwischen beiden
rauscht ein reißender, tiefer Fluss.
Es gibt keine Furt, keine Brücke. Es muss
ein jeder sich mit seinem Standort bescheiden.

Vermessen ist es im Diesseits zu stehen,
auszuharren bis man eine Brücke gebaut,
voll Erwartung auf das andere Ufer schaut.
Es gibt kein Zusammentreffen kein Wiedersehen.

Sie sind entzweit, Hoffnung und Glauben.
Zwei Brüder, die sich niemals vereinen.
Nur dem im Diesseits ist es zum Weinen,
dem im Jenseits konnt´ man die Hoffnung rauben!

Gedichte über den Glauben - Seite 66

Flugscham

Die Windsbraut

Sorge dich nicht

Wüstenzeit

Jenseits