Gedichte über Gewalt - Seite 94

Phyton
Rochen
Skorpion
Alle der kleine Sohn
Vom giftigstem aller Dinge
Tödlicher als jede Klinge
Langsam schleichend
Lebensenergie weichend

Durch die kapitulierenden Venen
Reißende Sehnen
Kollabierendes Nervensystem
Zerstörtes Gen
Das alles ist bedauerlich
Doch das schlimmste auch nich'
Gibt es etwas härteres
So langsam dämmert es
Eine Sache
Die über alle andren lache
Milliarden Tote
Ob zu Fuß oder zu Boote
Kriege die durch die Lande ziehen
Um vor dem Gotte siegreich zu knien
Der Hinterlistige mit Dolche
Verbreitet wie die große Seuche
In den Rücken sticht
Sieht nicht mal dein Gesicht

Wenn das Auge ungeschult
Du dich in Sicherheit suhlst
Unbemerkt es sich in deinem Geiste festsetzt
Dich gewaltsam verletzt
Bis auf den letzten Tropfen aussaugt
Du schreist vor Schmerzen laut
Während es an der Seele kaut
Und dir die Sinne raubt

Vom giftigstem aller Dinge
Tödlicher als jede Klinge
Langsam schleichend
Lebensenergie weichend
Nichts mächtiger
Nichts verächtlicher
Als der giftige Hort
Für das einfache Wort

Sie ist Ihm hörig...

Sie wollte Ihn, das sah man Ihr an,
und es war nicht Ihr erster Mann,
viele sind gekommen und gegangen,
an keinen hat Ihr Herz gehangen.

Nur bei Ihm wurde Sie schwach,
konnte nicht schlafen, lag lange wach.
Kein Mann hatte Sie so fasziniert,
darüber war Sie total irritiert.

Er wusste genau was Ihr gefiel,
und Er war sehr schnell an seinem Ziel.
Sie konnte Ihn nicht wiederstehen,
wie sollte das nur weitergehen?

Er war für Sie wie eine Sucht,
die Erkenntnis traf Sie mit voller Wucht.
Sie würde alles für Ihn geben,
ja, sogar Ihr beschissenes Leben.

Doch Sie kam nicht von ihm weg,
dabei behandelte Er Sie wie Dreck,
doch Sie blieb bei Ihm trotz aller Gefahr,
denn Sie war Ihm hörig das war Ihr selber klar.

©Gaby Geng/Vergissmeinnicht.