Gedichte über Gewalt - Seite 119

- Fiktion -

Sei verschanzt sich
hinter einer Mauer
des Schweigens,
Angst und Scham
halten sie davon ab
sich den "Schmutz"
von der Seele zu reden.
Sie traut sich nicht,
gegen ihn aufzubegehren,
stirbt gefühlsmäßig
immer mehr ab,
bis sie sich selbst
kaum noch spürt.
Willenlos und ohne Gefühl
für die eigene Würde
lässt sie alles
über sich ergehen.
Sie ist wie Wachs
in den Händen ihres Peinigers,
der die Macht über sie
weidlich auskostet.

Hört ihr die Schreie noch
Im Sturz?

Der Faustchlag, der auf's
Auge trifft
Das Knie, das ihm den
Atem nimmt
Erbricht. Erstickt
Ein Leben ringt

Dann ist es still. Ein Sieg
Des Rechts
Legal die Gewalt
Im Schafspelz
Der Tod ein unausweichlich
Fels

Ein Recht, das taktische
Schweigen
An dem der Todesschrei
sich bricht
Leise die Stimme
im Gedicht

Die fragt: Hört ihr die
Todesangst
Die schreit? Hört ihr den
Schmerzensschrei
Er bleibt euch und geht
Nie vorbei

das Leben erfüllt einen Zweck
man sagt, jedes einzelne zählt
alles erscheint suspekt
wer hat für mich gewählt!?

wieso lebe ich jetzt?
in einer Endzeitstimmung
diese Epoche wirkt gehetzt
ohne Aussicht auf Besinnung

ein wildes Gewusel überall
wohin man sieht Gewalt
Zerstörung bis hinaus ins All
dieses Menschsein wird nicht alt

ich wünsch mir manchen Despot
auf der Stelle sofort tot
sagte ich, jedes Leben zählt?
Korrektur! hab umgewählt ...

wer sein Leben wertvoller hält
als ein anderes auf der Erde
wer sich über andere stellt
der erhebe keine Beschwerde

und so schließt sich der Kreis
auch ich bin ein Mensch
mein Todeswunsch als Beweis
bin längst ein Gespenst

für den Rest meines Lebens
seit ich Denken kann
folgte ich vergebens
einem imaginären Plan

wie es alle Lebewesen tun
fremdbestimmt bleibt keine Wahl
sind Teil einer neuen Generation
der Beigeschmack ist bitter, fahl

was treibt uns an?
was hält uns am Leben?
zu leben um zu sterben der Plan
so ist das nun mal eben...

dieser Trieb zum Selbsterhalt
der ist in uns sehr stark
der befähigt auch zu Gewalt
falls nötig, auch sehr hart

selbst, wenn man schwört
nur für Gutes einzutreten
man trotzdem Leben zerstört
wer soll einem vergeben?

zu leben heißt unausweichlich
auch anderes Leben zu nehmen
und das ist unverzeihlich
bis man seins ist am abgeben

© meteor 2025

Ob in Israel oder der Ukraine,
wirft der Tod hier nicht mit Steinen.
Gestorben wird hier massenhaft.
Kämpft Politik hier ohne Kraft.
Worte, Deals sind nur Scharade,
macht keiner wirklich sich hier gerade!

Keiner hat die Macht, den Willen,
stoppt die Kriege,
dass morden und killen!
Die Worte werden zum Geschwafel,
alles mündet im Debakel!
Man pokert bis zum Niedergang!
Die Zukunft scheint nicht von Belang!

Ob Netanjahu, Putin, Trump,
zerstören täglich, machen krank.
Macht keiner stark sich, hat das Kreuz!
Stimmt im Gesang ein, dem Geläut.
Man nimmt hin und weidet sich,
lässt die Menschen hier im Stich!