Gedichte über Geschwister - Seite 7

Trauernde Schwestern

Da sitzen sie nun um sich zu laben,
zuvor haben sie ihren Bruder zu Grabe getragen,
haben laut geweint und laut geschluchzt,
doch hat es ihnen nichts genutzt,
ihre Unehrlichkeit wurde durchschaut,
niemand hat ihnen ihre Trauer geglaubt.
Sie brachten keine Blumen an seinen Sarg,
meinten ihre Rente sei zu karg,
ihr Geld liegt sicher auf der Bank
und in der Zuckerdose im Küchenschrank.
Ihre Besuche an seinem Krankenbett blieben aus,
sie mögen nun mal kein Krankenhaus.
Jeden Tag wartete er auf sie,
doch sie, sie besuchten ihren Bruder nie.
Er konnte ihnen nichts mehr geben,
wollte sie so gern noch sehen
ein letztes Mal in seinem Leben
einmal noch mit ihnen reden.
Jetzt sind sie gekommen,
haben an der Trauerfeier teilgenommen,
doch einen letzten
Blumengruß hat der Bruder
von seinen Schwestern leider
nicht bekommen.

Angélique Duvier
Mai 2015


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Ich bin gespannt wer liest,
das ich auch sein kann ein Biest.

Wie komme ich jetzt darauf?
Na ja ich nehme es in Kauf,
das mein Bruder immer mich aufziehen will.
Ich bleibe vorerst ziemlich still.

Ich lasse ihn ruhig machen.
Im Stillen tue ich bereits lachen.
In mir reift ein perfider Plan heran
und den bringe ich dann an den Mann.

Ich schließe dann immer meinen Mann mit ein.
Ja. Eigentlich darf das nicht sein.
Aber mein Bruder ist eigentlich nicht ganz helle
und sollte er mal etwas tun, dann tritt er auf der Stelle.

Seine Streiche kommen nicht nur von ihm.
Und trotzdem habe ich beide sehr lieb.
Aber eine kleine Strafe muss ab und zu sein.
Meistens halte ich nur den Schein,
als würde dies dann nicht von mir kommen.
Ich versuche mich dann in Unschuld zu sonnen.

Ab und zu ziehe ich ihn auch auf,
weil er noch nicht hat eine Frau.
Na gut, mit 21 hat er noch Zeit.
Er scheint auch noch nicht zu sein bereit.

Schüchternheit ist sein großes Problem,
hinzu kommt, er hätte es gerne sehr bequem.
Stubenhocker ist noch milde ausgedrückt.
Selbst mit seinem Hund geht er nur ein Stück.

"Sind wohl viel Frauen unterwegs?"
So komme ich ihn dann stets.
Ist dies wirklich fies?
Brüderchen ich habe dich trotzdem lieb.

Du bist meine Schwester, wir sind geboren
So unschuldig, in größter Abhängigkeit
Es gab Zeiten, da waren wir Freunde
Und Zeiten, in denen ich so fies war
Jede Nacht hab ich dich gefragt,
Ob du auf mich aufpasst, während ich einschlafe
Ich hatte solche Angst vor der Nacht
Du schienst durch all das zu gehen,
Was ich so gefürchtet habe
Du hast so sanft in meiner Welt gelebt
Geschützt nur durch die Güte deiner Natur.

Wir fühlten uns da so verschieden
Und so ähnlich über die Jahre
Die Art, wie wir lachen
Die Art, wie wir mit Schmerz umgehen
So viele Erinnerungen
Aber es gibt nichts, was uns das Erinnern bringen könnte
Gesichter und Welten, die niemand jemals kennen wird.

Du bist meine Schwester
Und ich liebe dich
Ich hoffe, dass all deine Träume wahr werden
Das möcht ich für dich
Dass sie alle wahr werden.