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Gedichte Über Geschenk - Seite 13


Whatsapp vom Christkind an Buddha

Da kommt sie an, die Christkinds Nachricht
Buddha ruft Whatsapp auf
Er grinst, es leuchtet ihm sein Gesicht
Er scrollt zum Anfang rauf
Und liest in Ruhe ganz von vorne
was Christkind schreibt, voller Zorne

Es schreibt: "Ich hab so Frust
Total Null Bock, keine Lust
Schon wieder so ein Jahr
Wo es nur wie immer war
Ich hab mir so Mühe gegeben
Die Weihnachten zu beleben
Immateriell und voller Liebe
Doch wieder überall nur Triebe
An Plätzchen überfressen
Getrieben von der Gier
Beim Nachschlag beim Gänsessen
Schrien alle "Hier!"
Der Tod der Gans war Allen egal
Mensch, weißt Du, die können mich mal!
Die Kinder war’n knötrig und motzten
Geschenke hätten's mehr sein sollen
Die Eltern stöhnten und kotzten
Ach, was die Kinder heut Alles wollen!
Die Schwiegereltern sagten mal wieder
Dieser Ehepartner passt doch gar nicht
Spotify spielt jetzt die Weihnachtslieder
Und LED macht das Weihnachtsbaumlicht
Außer der neuen Technik ist alles wie immer
Geknöter, Gezanke, Grummeln im LED Schimmer
Nun eben nicht mehr mit Kerzenlicht
doch erleuchtet ist man trotz LED nicht
Ich stelle mir Weihnachten anders vor
mit ganz viel Liebe und Frieden, so richtig!
Gesänge wie himmlischer Engelein-Chor
und Geschenke sind nicht mehr wichtig!
Doch die Realität holt mich ein -
ich will nicht mehr Christkind sein.
Ab heute mach ich's nie mehr
es nervt mich einfach zu sehr."

Buddha antwortet, mit weisen Lehren
Und möchte des Christkindes Mühen ehren:
"Du versuchst es ja nun schon lange Zeit
Mach weiter, bis in die Ewigkeit
Den steter Tropfen höhlt den Stein
Irgendwann werden sie so weit sein
Und wenn auch nur jedes Jahr ein oder zwei
Verstehende sind immer ein paar mit dabei
Dann hat es sich doch auch gelohnt
Weil Friede in deren Herzen jetzt wohnt
Mach Dich vielleicht vom Ehrgeiz locker
Du müsstest gleich Alle reissen vom Hocker
Vielleicht geht das nicht so einfach, so schnell
Obwohl Du so schön leuchtest, so hell
Und so sympathisch und lieb immer bist
Und jeder Dich mag, egal ob nun Christ.
Am Ende siegen halt oft die Instinkte
Auch wenn in der Ferne das Christkind winkte
Die Triebe innen sind sehr gefestigt
Und fühlt der Mensch sich auch davon belästigt
So folgt er ihnen doch regelhaft oft
Weil er sich dadurch schnell Frieden erhofft
Und das geht schon Jahrtausende so
Dass Du das nicht hast, Christkind, sei froh
Weißt Du, also, ich hab das Gefühl
Du erwartest so viel, so viel, so viel
Doch die Menschen stecken im Gewühl
Drum ist Dein Ziel ein sehr arg hohes Ziel
Könntest Du Deine Ansprüche senken
Deine Kraft in die guten Taten lenken
die Du zweifellos jedes Jahr immer gibst
indem Du die Menschen besuchst und liebst?
Komm, zieh Dir die Flügel wieder an
und mach weiter, bleib einfach immer dran
Mach jedes Jahr weiter, Frohen Mutes
Dabei wünsch ich Dir von Herzen Gutes
Und weißt Du Christkind, Du hast ja Zeit
immer wieder, bis in die Ewigkeit!
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Das Weihnachtsgeschenk

Eine Rentnerkasse ist zwar schmal,
doch reicht‘ s noch für Aldi und REAL.
Einige Tage vor dem Weihnachtsfest
kauften wir dort den ersten Rest.
Im Gang des Marktes stand da ein Baum,
mit Wunschzetteln als Weihnachtstraum.

Genauer gesagt, es hing nur noch einer da,
so gründlich ich auch alle Zweige besah.
Ein kleines Mädel von 11 Jahren,
das schon allerlei Leid erfahren,
will sich nicht nur mit Autos wälzen,
sondern wünscht sich ein Paar Stelzen.

Sowas hatte ich auch als Kind,
wer weiß, wo die geblieben sind.
Drei Mal Umzug im eignen Land
ist bekanntlich wie einmal abgebrannt.
Nun bin ich jeden Tag gelaufen
und wollte solche Stelzen kaufen.

Es gibt Handys gleich en gros,
doch neue Stelzen nirgendwo.
Egal, ob für Tochter oder Sohn,
man riet mir zu Ebay oder Amazon.
Nur gut, dass ich als älterer Mann
noch den Computer bedienen kann.

Stecker rein und Taste gedrückt,
schon war er Windows 10 bestückt.
Das Wort „Kinderstelzen“ eingegeben,
erweckte seine Angebote zum Leben.
Ich ging zu Ebay und suchte dann,
es kam mir auf den Preis nicht an.

Und auf der ersten Seite fand ich schon
schöne Stelzen im Originalkarton.
Alles weitere war Bürokratie,
und gegebenenfalls Verkaufsstrategie.
Mit Paypal und eigenen E-Mail-Adressen
wäre das Geschäft schon längst vergessen.

Doch jeder ist vorsichtig auf der Welt,
damit er auch sein Geld erhält.
Der Verkäufer, es ist eine Dame,
und geheimnisumwoben bleibt ihr Name,
erfuhr, dass das Mädchen 11 Jahre alt sei
und fügte noch eine Überraschung bei.


Ich bezahlte die Stelzen per online nur
und das Paketauto sie zum Supermarkt fuhr.
Dort beim Service weihnachtlich verpackt,
mit den anderen Geschenken eingesackt
und heute vom Weihnachtsmann übergeben,
werde ich dabei die Freude erleben.

Vielleicht wird sie rot im Gesicht
und stottert ein Weihnachtsgedicht.
Selbst wenn eine Träne quillt,
wir haben ihren Wunsch erfüllt.
Hier weiß ich, wo das Geld nun bleibt
und werde dran denken, auf Lebenszeit.

Doch der brave Bürger denkt
und der Turm in Brüssel lenkt.
Das Mädchen hat nicht teilgenommen,
weil sie keine Genehmigung bekommen.
Es war nicht Krankheit oder Schmutz,
sondern der Kinder-Datenschutz.

Kann man die Öffentlichkeit verwehren,
muss sie deshalb nichts entbehren.
Alle Geschenke wurden in Autos verladen
und kamen ins Heim ohne Schaden.
Dort ist alles gut organisiert
und Sonntag zur Bescherung führt.

Es gibt noch viel Elend im Land,
da ist Schenken keine Schand.
Und nur ein zufriedenes Gewissen
ist auch ein sanftes Ruhekissen.
Darum gebe ich den guten Rat:
„Jeden Tag eine gute Tat!“

23.12.2018 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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