Gedichte über Gefühle (Seite 605)

Internet

Vor Jahren hat noch niemand darüber gesprochen,
nun sind andere Zeiten angebrochen.
Eine neue digitale Welt,
in jedes Wohnzimmer Einzug hält.

Die Informationsfülle die bereitgestellt,
ist das Wissen der ganzen Welt.
Eine globale Kommunikation nun möglich ist
und durch Videotelefonie Distanzen vergisst.

Sparfüchse haben Freude am Internet,
denn im Netz zu kaufen sich rechnet.
Zur Bank gehen, kann man sich sparen,
den Kontostand kann man online abfragen.

Eine wunderbare digitale Welt,
die leider mehr verspricht, als das sie hält.
Da gibt es den bösen alten Mann,
er macht sich in Chats an kleine Mädchen ran.

Es gibt den Dieb, der sonst Handtaschen klaut,
nun im Web älteren Menschen ihre Ersparnisse raubt.
Im Internet kann es Kriminellen gelingen,
ganze Unternehmen an den Rand des Ruins zu bringen.

Cybermobbing, Cyberkrieg und Cyberkriminalität,
so die digitale Welt ganz schnell zerfällt.
Was für eine heile Welt,
uns das World Wide Web doch bereithält.

LE 17.02.2016

Das unlösbare Rätsel

Wie oft hab ich sinniert, gegrübelt
es mir dann selber meist verübelt
Ich konnt‘ mich winden und mich dreh’n
und es am Ende nicht versteh’n

Da ließ ich’s los und gab’s dahin
mir stand danach nicht mehr der Sinn
Da hat sich doch etwas gezeigt
und ich hab' mich ganz still verneigt

Im Zen-Buddhismus werden solche unlösbaren Rätsel (Koans) oft zur Schulung gegeben und geübt. Wenn man die Reflexion irgendwann lässt, offenbaren sich manchmal direktere und spontane Gegebenheiten. Das Leben selbst gibt uns aber auch diese Rätsel auf, so dass man auch ohne eine Tradition sich daran erproben kann.

Anerkennung

Anerkennung braucht ein jeder,
und ein Lob tut einfach gut.
Doch ehrlich muss es schon gemeint sein,
vor Heuchelei sei auf der Hut.
Gelegentlich ein Dankeschön,
gelegentlich ein „Gut gemacht“
das ist Balsam für die Seele
und neuer Schwung ist auch erwacht.

* Kleine Hommage an Prince * When Doves Cry

Diese Taube schrie nicht,
sie sang sich in die Herzen
vergrub ihr Bild, wie den Kuss in Nacken,
ihre Federn flatterten schwarz,
furchtlos, ohne Angst vor Verlust und Tod,
Sie kämpfte mutig, Musik gegen Ausbeutung
durch die Massenindustrie,
sie verblühte nie, im tiefen Inneren ihre Symbole
geweiht dem Frieden.
Ihre Stimme klagte nicht, als die Welt sie verlies
Vielleicht verlangte sie zuviel,
vielleicht war sie wirklich nie ganz zufrieden
Sie wollte Vater und Mutter sein
verband Füße mit Tanzboden,
verführte und entzückte,
Millionen Schmetterlinge, Millionen Momente,
erfüllte die Welt,
die tagtäglich mehr abzukühlen droht.

Diese Taube,
sie weiß, wenn es wieder soweit ist,
um aus Steinen Diamanten zu formen
- das Schwarz zum Groove geholt.

Mit Hits wie "Kiss", "When Doves Cry" oder "Purple Rain" gelangte er zu Weltruhm. Nun ist der US-Popstar Prince im Alter von 57 Jahren gestorben.

(* 7. Juni 1958 in Minneapolis, Minnesota als Prince Rogers Nelson; † 21. April 2016 in Chanhassen, Minnesota)

© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 21.04.2016)

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Abchied nehmen

Abschied nehmen fällt uns schwer
man fühlt sich so allein und leer
Das Leben hat uns jemanden genommen
wir wissen, er wird nie wieder kommen

Wir brauchen oftmals lange Zeit
um zu verkraften unser Leid
Nie mehr wird's sein wie's einmal war
nur die Erinnerungen sind noch da

Die Erinnerungen kann uns niemand nehmen
bis Lebensende werden sie mit uns gehen
Erinnerungen die uns nicht loslassen
werden mit der Zeit jedoch verblassen

Und trägst du jemanden tief in deinem Herz
verspürst du immer wieder diesen Schmerz
Wenn jemand geht, wirst du immer leiden
doch die Spuren der Liebe werden ewig bleiben

Gedichte über Gefühle - Seite 605

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