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Gedichte über Gefühle - Seite 2505


Spätsommerregen

die ganze Nacht schon prasselt Regen
stell mir vor, wir zwei liegen im Frei'n
noch warm genug im Spätsommer eben
lassen uns abduschen ohne dreckig zu sein

nichts ist unrein oder verboten im Wasser
das lebensspendende Elexier in der Wüste
wie sehr wir es genießen, werden nasser
Schweiß und Küsse vermischen die Gelüste

auf Haut fallendes Wasser wird zu Perlen
die meine Hände auf dir verfolgen
die über deinen Körper rinnen, sich mehren
sanfter Wasserfilm umhüllt im Wollen

dein weißes Hemd macht es unmöglich
deine Leidenschaft zu verbergen
deine harten Brustwarzen drücken vorzüglich
gegen den straffen Stoff über zwei Bergen

dein Seidenrock klebt durchtränkt
auf völlig durchnässten Schenkeln
jede Faser trieft auf uns vermengt
unentwegtes sinnliches Denken

unter unseren Körpern sammelt sich ein See
sind wie Inseln in einem Meer der Lust
entfernen alles, was nur trennende Barriere
Kleidung, Ängste und Hemmungswust

nur noch mit Regen bekleidet
einzige Zeugin unseres Umgarnen
die sich mit uns am Augenblick weidet
hält uns fest in ihren Armen

schmiegt unsere Körper zusammen
so nah wie das Wasser an unsere Haut
unsere Lippen treffen sich im Verlangen
Zungen verwickeln sich angeraut

Wasser schlägt über unsere nackte Außenwand
im schwülen Rhythmus Hüften sich wiegen
zum Regenlied intimer Tanz außer Rand & Band
in Lust und Liebe im Tropfentakt uns verbiegen

Finger erkunden jeden Spalt
Nässe vereint sich mit dem Regen
Finger machen vor nichts Halt
offenbaren, was zuvor verlegen

Tropfen, die zart an Wimpern und Nase hängen
fallen sinnlich wellenförmig übers Gesicht
Wasser glitzert, gleitet über Lippen am drängen
bringt Tiefe, Farbton und Intensität ans Licht

knieend vor dir koste ich deinen Geschmack
Regen vermischt sich mit ihm von mir zu dir
perlenförmig sauge ich ihn von dir ab
mein Mund findet deine Knospen an dir vor mir

deine Seerose öffnet sich ganz
im Regen meiner Aufmerksamkeit
dein Körper setzt fort seinen Tanz
auf meiner Zunge Zügellosigkeit

ich stehe auf, um unsere Lippen zu vereinen
hebe dich hoch, langsam in dich versinken
ziehst mich tiefer in dich mit deinen Beinen
wie sie sich fest um meine Taille schlingen

Ein dicker Baumstamm hinter deinem Rücken
gegen ihn heb und senk ich dich im drücken
Regen uns miteinander verschmilzt
zwei Seelen für die jetzt nur eines gilt

zu einer Einheit sind verbunden
in die Flut der Leidenschaft gestürzt
unglaublich eng in sich verwunden
mit einem atemlosen Höhepunkt gewürzt

schreiend löst sich aufgebaute Lust
stillt im tiefen Glücksschluck ihren Durst
in der kühlenden frischen Brandung
entspannt sich zärtliche Umarmung

© meteor 2024
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Liebe auf den ersten Blick

die Liebe auf den ersten Blick!
angezogen von einer Attraktion
im Suchsensor erfasster Chic
vermeldet mögliche Sensation

optische Faktoren detailliert im Fokus
Aufmerksamkeit erweckt geschenkt
im Kopf beginnt Hormon-Hokus-Pokus
der zum Augenkontakt jetzt drängt

der zweite Augenblick wird entscheiden
was der erste verheißungsvoll vorfand
falls Augenpaare sich nicht meiden
ihr erstes Treffen steckt alles in Brand

das Herz setzt einen Schlag aus
schlägt danach schneller und schnell
ein Lächeln sagt Verliebtheit voraus
Erwidern macht Wissen darüber visuell

sehen & gesehen werden
Augen auf beim Laufsteglauf
oberflächlich lässt sich verbergen
das wahre Ich fällt nicht gleich auf

ist man erstmal schockverliebt
Dopamin den Verstand eintrübt
erst wenn sich der Nebel verzieht
wird man sehen, was davon blieb

Liebe sieht nicht mit den Augen
sondern mit Herz und Verstand
äußeres Schöne lockt Vertrauen
ist für wahre Liebe kein Garant

ob zwei Menschen zusammenpassen
zeigt keine aufgehübschte Fassade
Alltagsuntaugliche es besser unterlassen
Enttäuschung beendet jede Maskerade

in Zeiten von Internet und Influencern
Oberflächlichkeit wird hochstilisiert
Verabredungen mit Seelengespenstern
als tollstes "Beziehungsmodell" praktiziert

zum Glück erkennen immer mehr "Singles"
diese Art der Partnersuche schafft Frust
Liebe auf den ersten Blick ist wie Pringles
erst mit offenem Deckel kommt echte Lust

oder man rümpft die Nase wegen des Gestanks
weil nicht in der Dose ist, was außen lockte
nicht jede Geschmacksrichtung findet Anklang
auch wenn man sie vielseits hochrockte

tja, dieses Tarnen & Täuschen ist nicht fein
aber jeder macht eben, was er am Besten kann
nach etwas Erfahrung erkennt man den Schein
bevor man Feuer fängt, sieht man's genauer an

© meteor 2024
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