Gedichte über Gefühle - Seite 1497

Mir fehlen die Worte
Wenn ich dich ansehe
Schlägt es mir die Sprache aus
Als schlug jemand den Riegel
Der Holztür herunter
Es ist die dicke Tür aus Holz
Und ich bin gefangen

Alles könnte ich sagen
Das, was in mir ist,
wäre es nicht

Im Zimmer bin ich allein
Am Fenster ist die schwarze Spinne
Sie spinnt ihr Netz
In dem sich am Morgen
Der Tau fängt

Ich beobachte die Raben
Die abends vorbeifliegen
Sie machen mir Angst
Der Riegel der Holztür ist nach unten
Geschlagen
Ich bin allein im Zimmer
Obwohl ich im Garten stehe
Und Limonade trinke

Ich beobachte die Raben
Und bin ratlos, wie lange
Ich schon im Zimmer bin
Hinter der dicken Holztür
Und den Raben zusehe
Und sonst nichts mache
Und keine Worte mehr habe

„Fällt er in den Graben
Dann fressen ihn die Raben“

Wie oft hat Mutter an meinem Bett gesessen
ihre eigenen Schmerzen vergessen
sanft gestreichelt Fieber gemessen,
Wadenwickel gemacht Tag und Nacht,
keine Sekunde an sich gedacht.

Zu Gott gebetet mache mein Kind gesund,
dabei liefen Tränen über ihren Mund.
Glücklich sie war wenn die Krankheit besiegt,
wie hat meine Mutter mich doch geliebt.

Hab´ ich ihr jemals danke gesagt
ich mich heute als Mutter oft frag,
fand ich alles zu selbstverständlich
was sie immer für mich tat?

War oft genervt was sie sagte zu mir
nun sag ich Mutter bitte verzeihe mir,
habe es doch nicht böse gemeint,
still auch oft um dich geweint.

Als ich sah wenn´s dir wurde zu viel
Mutter sein ist kein Kinderspiel,
heute kann ich dich besser vesteh´n,
sage dir heute doch viel zu spät,
Mütterlein 1ooo mal Dankeschön.

Vezeihen sie Madame,
darf ich fragen wie ihr Name,
sind sie nicht die Adelheid
die tanzt in einem goldnen Kleid,
im Theater unserer Stadt,
und hunderte Verehrer hat?

Oh nein Monsieur die bin ich nicht,
auch auf Verehrer nicht erpicht,
sie meine Schwester mein Name Ester,
die ist so stolz schaut mich nicht an,
da ich wie sie nicht tanzen kann.

Sie die Schöne ich das Biest,
sie alle Freunde hören ließ,
doch ein Mann liebt nur mich,
und meine Schwester Adelheid nicht.

Er sieht meine innere Schönheit,
ist nicht geblendet von ihr
und ihrem goldnen Kleid,
auch den Lack der bei ihr bald ab,
innere Werte sie nicht hat.

Doch sie bleibt meine Schwester Adelheid
auch ohne ihr Tanz und goldnem Kleid,
ich liebe sie egal wie sie ist,
da Blut doch dicker als Wasser ist.

Ich bin so gerne Großmama,
das Schönste was es gibt,
doch was ich find auch wunderbar,
auch Großpapa ich lieb.

Spielt er mit unsren Enkelein
spiel ich gern fröhlich mit,
sie ziehn ihn an dem Hosenbein,
und mich die Oma mit.

Dann tollen wir durchs ganze Haus,
dem Opa geht die Puste aus
und mir schmerzt jeder Schritt.

Man kann ihnen nicht böse sein
was wissen sie vom Alter,
drum fliegen wir so gut es geht,
noch rum wie junge Falter.

Und geben wir nen Abschiedkuss,
da´s dann ist schon sehr spät,
besuchen wir vor Knochenschmerzen,
noch den Orthopäd.