Gedichte über das Gedicht - Seite 356

Heute kam mir die Idee,
dass alles Denken uns wohl nicht wirklich weiter bringt,
weil alles was mit der Liebe und dem Leben zusammenhängt,
wohl unsere Vorstellungen und unser Denkvermögen übersteigt.

Vielleicht
behindern wir uns nur selbst
mit den Vorstellungen, die wir über etwas haben...
Vorstellungen über die Liebe....wie sie sein soll....
Vorstellungen über die Menschen.....wie sie sein sollten...
Vorstellungen über die Welt....wie sie sein sollte....
Vorstellungen – über uns selbst….

Ohne die wirkliche Schönheit und Grenzenlosigkeit von allem
frei zu lassen,
zu-zu-lassen
und für möglich zu halten.

Wunder geschehen....

© A. Namer

Schon Schiller

Schon Schiller ist der Leiblichkeit davongedichtet,
Er wusste ja als Arzt und Mensch um die Gebrechen,
Hat sich gerne Papier, auch Äpfel hergerichtet
Und ließ dann überragend Wortkunst sprechen.

Denn wer nur ichversunken dieses Leben sieht,
Der hat zu großer Dichtkunst niemals Zeit,
Weiß nicht, wie außerhalb die Erde blüht
Und findet nur für sich Erfüllung und Gespür.

Was hätten wir denn an ihm da verloren,
Wäre Beethoven taubversunken nur gelegen?
Hätte er Werke nicht unsterblich geboren,
Die uns als Menschheit geben Freundessegen?

Schaut doch nicht immer nur auf eigenen Leib,
Auf Eure Schönheit, Blase, Magen, Darm und Herz.
Kunst ist verbunden auch mit Abstandnehmen, Weltverbleib
Und mildert Menscheitsnöte – wie den Schmerz.


©Hans Hartmut Karg
2022

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