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Gedichte Über Gedanken - Seite 409


Gänseblümchen

gedankenverloren hebe ich das Gänseblümchen auf,
ohne weiter darüber nachzudenken ...
und dann zerreiße ich es, reiße jedes einzelne Blatt aus
wie mit purem Hass (...)
wer bist du, dass du über meinen Hass so lachst? (...)


verdorrte Blumen auf weißem Laub


zerreiße sie wieder
und wieder
kann nicht ruhen bis sie ganz tot
nur verdorrte Blumen auf weißem Laub ....

so hab ich den Tag gelebt,
hab nur Blumen zerrissen
hab nichts andres getan (...)


wer seid ihr?
in meinem Kopf
ist nur noch Platz für
die verdorrten Blumen
kenne euch nicht mehr


wie verdorrte Blumen hab ich an sie gedacht,
wie verdorrte Blumen
und Laub


doch verdorrte Blumen kann man nicht mehr beleben


wie Scherben kreisen sie um meinen Kopf,
die leeren Gedanken ..
kann doch immer nur das selbe denken


wenn ich euch nicht kenne
brauch ich euch nicht rufen,
brauch meine Scherben
nicht mehr mit euch teilen ...


es ist gut
denn meine Scherben
hätten euch nur zerstochen


wenn ich manchmal so
an euch denke,
wenn ich sie sehe wie sie
mit ihm tanzt ...


während ich daneben stehe (...)


fühl mich so leer,
bin manchmal so leer,
kann nichts mehr andres denken


wenn ich mich zu Boden bücke,
wenn ich ein Gänseblümchen aufhebe
und es zerreiße ...

-

dann geht auch ein Stück von mir verlorn

doch es macht nichts

wenn ich mich so richtig kalt fühle,
wenn mir nichts mehr bleibt ....
nur der kalte Wind in meinem Haar,
nur verdorrte Blätter im Wind ...


dann ist es gut so
denn wenn mir nichts mehr bleibt ...
so ist auch der Schmerz mein Glück


tanzt weiter,
tanzt weiter ohne mich
ich werde euch nicht vermissen


wenn der Sturmwind um euch her weht,
und die Blätter zu deinem dunklen Haar wirbeln,
wenn ihr tanzt und glücklich seid, ...
dann denkt an mich,
denn euer Glück ist meine Qual.


so sitze ich allein auf meinem Fels,
zerpflücke weiter Gänseblümchen,
zerreiße sie,
lasse Spiegel über euren Köpfen kreisen
und hoffe dass ihr hinein blickt
- seine Spiegel
doch umsonst,
denn ihr werdet es nie begreifen -

-

sitze nur immer da
Spiegel phantasierend,
nie begreifend was wirklich ist;
nur immer Gänseblümchen zerreißend
und wartend auf den nächsten Herbst. (...)


lebt wohl,
denn wir sehn uns wieder
im nächsten Herbst. (...)


lebt wohl,
und vergisst - mein - nicht!
mit Gänseblümchen und Wein ...


denn wenn die Schleier in deinem wilden Haar weben,
dann nimmt er mich statt dir ...
und dann wirst du es sein die Gänseblümchen zerpflückt

15. Sept. 2006
copyright @ Lilly Lime
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Fischernetze wiederfinden

(Fischernetze wiederfinden)


wenn ich die Fischernetze wiederfinde
dann kann ich weiterstricken
- und weiterlaufen

wenn ich nur weiterlaufe
den Strand entlang
immer weiter
fort von euch
/dir

so renne ich weiter
in Flammen brennend
so renne ich weiter mein Körper versengt
hinein in die Fluten
/ins Meer
dass die Flammen zischend verlöschen
bis es zischt und versiegt




wenn ich Fischernetze wiederfinde
kann ich weiterspinnen
weiterrasen
weiterstricken
dass ihr euch
in meinen Netzen verfangt
bis ich keuchend
zu Boden sinke
von euch gehetzt -
lasst euch nur jagen
lasst euch nur hetzen
lasst euch nur fangen
in meinen Netzen -
denn ich werde euch sehn
ich werde euch finden
und euch in meinen Netzen verstricken
bis ihr zu Boden sinkt
bis ihr stürzt
verheddert in meinen Netzen
-denn ich muss Fischernetze weben
muss Fischernetze stricken
muss
euch finden
bevor ihr mich verbrennt
bevor ich in den zischenden Flammen
versinke
stürze
trinke
euch nicht mehr finde
und erlösche
(sterbe)
-lasst mich weiterstricken
an meinen Netzen
last euch fangen
und hetzen
zu Grunde
nur zu Grunde
in den Fluten
in den Fluten zischend die Flammen
wenn ich verbrennend versinke
stürze
trinke
und nicht mehr bin. -

als nur in euren dunklen Träumen
hinein in die Dunkelheit
nur Fische netze strickend
und verglühend
- Schiffer rette mich
denn ich hab mich
in meinen eigenen Netzen verstrickt

lass mich nicht allein zurück
in der Dunkelheit
ohne Licht
lass mich nicht verglühen
und erlöschen
- verrate mich
-nur lass mich im Dunkeln sterben -
mit meinen eigenen Netzen
fange mich -
mit meinen eigenen Netzen
- Danke -
Danke dass du mich verraten hast -
als ich brennend versank
- denn zum Löschen
war es schon zu spät. -
löscht mich nicht
lasst mich brennen
(denn ich bin verrückt)

(Danke
denn ich lebe noch)

31. Dez. 2007
copyright Lilly Lime
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