Gedichte Über Frühling - Seite 103

Wie herrlich scheint heut früh´ die Sonne!
Am Mittag hab´ ich Sonnenbrand…
Die Vögel schnäbeln wild – oh Wonne,
und schnurrend liegt die Katz´ im Sand!

Die Glocken rufen: „Kommt, ihr Lieben,
denn Pfingsten ist ein frohes Fest!“
Doch ich bin heut´ daheim geblieben,
wo sich´s so herrlich lümmeln lässt.

Der heil´ge Geist wird´s mir verzeihen,
ich zieh´ den Himbeergeist ihm vor.
Warum sollt´ ich mich auch kasteien?
Von fern trällert der Kirchenchor.

Nun attackieren mich die Wespen,
sie schätzen edle Tröpfchen auch.
Ich schlottere wie meine Espen
eine sitzt frech auf meinem Bauch!

Mein Dackel kommt und möchte spielen,
ich kann ihn gar schon doppelt seh´n!
Fast ist es mir, als würd´ er schielen,
wie ist das Pfingstfest doch so schön!

Wer schaut denn da so grimmig drein?
Und reißt den Mund auf, gar nicht fein?
Daraus, da sprießen ein paar Ranken
Und in mir purzeln die Gedanken

Ja, Blätter wachsen ihm und Blüten
Ich denk an Märchen, denk an Mythen
Und Früchte trägt er mannigfalt:
Aus ihm spricht wohl Naturgewalt!

Erschrocken schaut er und entsetzt
Hat ihn gar einer verletzt?
In Kirchen ist er oft am Rand
Subordiniert ich ihn stets fand

Doch heute sollt' er in die Mitte!
Das wäre uns're Herzensbitte
Dass man Natura wieder ehrt
Die uns beschenkt und so viel lehrt!

Anm.: Die Grünen Männer bzw. Frauen sind nicht notwendigerweise "grün". Sie stehen für die Natur und finden sich in so manchen mittelalterlichen Kathedralen und Kirchen an Portalen, Kapitellen, Konsolen und Schlusssteinen. Während sie ursprünglich - wie das Medusenhaupt - die (magische) Aufgabe hatten, Böses abzuwehren, wurden sie im Laufe der Zeit auch zu einem Ornament, das das Recht der Natur vertrat, auch wenn man das in der Kirche nicht so laut sagen konnte und deshalb nur etwas versteckt anbringen konnte. so hatte der Mainstream der Unterdrückung der Natur bis hin zur Leibfeindlichkeit hier doch ein stilles Gegengewicht und eine leise mahnende Stimme, wie man z.B. an der Blattmaske des Bamberger Reiters gut erkennen kann. Video: https://youtu.be/XO6kmYkVuu4

Wenn eine Ehe am Ende ist,
dann ist es für einen, als ob er gestorben ist.
Ein zweites Mal wird mir das nicht passieren,
deswegen muss ich mich jetzt auf meinen Ex fokussieren.

Ich werde nicht noch einmal sterben.
Ich brauche nicht noch mehr Scherben.
Ich habe ihn schon einmal verloren.
Meine Liebe zu ihm ist neu geboren.

Ich bin wirklich schon einmal gestorben
aber ich bin wieder auferstanden,
denn ich konnte bei niemanden mehr landen.
Nur er war mein Leben, das habe ich nun kapiert.
Verpasse ich meinen dritten Frühling, ich dann immer verlier.

Deswegen muss es einen dritten Frühling geben.
Ich hänge nämlich an mein miserablen Leben.
Auf anderen Männer halte ich jetzt auf Distanz.
Ich habekeine Lust auf einen Totentanz.

Mein dritter Frühling muss wirklich gelingen
ansonsten kann ich gleich aus dem Fenster springen.
Ich will unbedingt meinen Ex zurück
und das nur in einem Stück.