Gedichte Über Freund - Seite 17

Es regnet, pisst und hat nur Schauer.
Ich hoffe nur, das schlechte Wetter ist nicht von Dauer!
Mein Hund steht schon ungeduldig an der Tür, er will jetzt endlich raus!
Da hilft wohl nichts, ich muss bei diesem miesen Wetter raus.
Also hol ich die Gummistiefel
aus dem Keller.
Wird es da hinten nicht schon
etwas heller?
Die lange Hose hol ich auch gleich
aus dem Schrank,
wahrscheinlich bin ich sowieso
bald krank.
Nach einer halben Stunde
bin ich komplett durchnässt,
mein Hund jedoch, der tobt und spielt
und hat ein Grinsen im Gesicht,
den juckt schlechtes Wetter nicht.
Er blüht zusehends auf,
da denk ich mir:
OK! Ich leg noch 1 Stunde
Regenwetter drauf!

(Caminoerinnerung)

Ich lass mich einfach nicht mehr hetzen,
ab heute bleib ich ganz entspannt.
Da können sie die Messer wetzen,
das hat sich ganz tief eingebrannt!

Lass mich nicht mehr von ihnen treiben,
bis ich den Wahnsinn selber glaub´.
Mag sich auch mancher an mir reiben,
ich bin ab heut´ der Phrasen taub!

Ich sah am Bahnhof die Gesichter,
der Menschen müd´ und sinnentleert.
So kalt und schwach, die Lebenslichter,
suchend nach Geist und einem Wert!

Maschinengleich wie Robotoren,
das ganze Leben eingeübt.
Funktionsgesteuert wie Motoren,
und doch bekümmert und betrübt!

Es soll mein Dasein nicht so enden,
nach ein paar Floskeln nur bestrebt.
So wie die Aale sich stets wenden.
Mit einem Wort, er hat gelebt!

Drum werde ich ihn wieder gehen,
den Weg, der mir viel Freiheit bringt.
Werd´ vieles noch an Schönem sehen,
das Seele mir und Herz durchdringt!

Auch ihr werdet ihn neu beschreiten,
weil ihr genau das Gleiche spürt.
Gern würd´ ich euch dabei begleiten,
wie guten Freunden es gebührt!

Kommt heil nach Hause, schöne Reise,
viel Gutes habt ihr mit entfacht.
Der Abschiedsgruß klingt weh und leise,
ich wünsch´ euch eine gute Nacht!

© Hansjürgen Katzer, Mai 2018

Verstehen

Wir können zusammen lachen
Aber auch zusammen weinen
Fühlen, ahnen, spüren
Was der Andere denkt
Verstehen auch ohne Worte

Brauch ich Hilfe
Bist du sofort für mich da
Kein wieso, warum, weshalb
Erst einmal zuhören
Aufbauen und Mut machen

Deine Worte die trösten
Einfühlsam, mitfühlend, warmherzig
Zusammen auch schweigen
Auf den Takt des Herzens hören
Füreinander da sein

Freundschaftlich verbunden
Gegenseitig Respekt zollen
Manchmal anderer Meinung
Doch dann immer wieder
Verstehen, vertrauen, so wichtig

© Ingelore Jung
Oktober 2019

So viel gegeben

Du hast mir doch
In all den vielen Jahren
So viel gegeben und geschenkt

Doch leider kann ich
Es dir nicht mehr sagen
Du hast dich total zurückgezogen

Willst nichts mehr hören und sehen
Auch meine Stimme, die so laut
Willst und kannst du nicht hören

Ich würde gerne noch lauter schreien
Möchte es raus schreien
Wo bist du denn, höre mich doch wieder

Ich möchte mit dir reden
Es wäre noch so viel zu sagen
Warum willst du nicht mehr

© Ingelore Jung
Februar 2018