Sortieren nach:

Gedichte über Freude - Seite 255


Grachten, Tulpen und Cannabis

Da war der Freund eines Freundes,
dessen Tochter kannte die Freundin (Ella) eines Freundes,
die jemanden suchte,
der eine Reise zusammen mit ihr buchte.

In die Niederlande sollte die Reise gehen.
Amsterdam war das Ziel.
Wir telefonierten, ich hatte ein gutes Gefühl.
Flug, Hotel alles gebucht,
hatten im Netz es schon ausgesucht.

Ich habe es sofort erkannt,
Amsterdam ist eine Reise wert, eine bunte Stadt,
die einen besonderen Charakter hat.
Die vielen Grachten,
einen großen Eindruck auf mich machten.

Die Tour mit einem Boot sollte uns nicht entgehen.
Wir wollten von Amsterdam noch so vieles sehen.
Rechts und links des Kanals festgemacht,
Hausboote, sie wiegten sich im Wasser ganz sacht.
Brücken, als es dämmerig wurde, von Lichterglanz dauerbestrahlt.
Die Eindrücke uns ganz beseelt.
Von dieser Fahrt wird bestimmt lange noch erzählt.

Wir durch die Straßen zogen ohne Plan und Ziel,
wollten trinken ein oder zwei Gingerale.
Richtig krachen wollten wir es lassen.
Vor einem Lokal, da standen sie in Massen.
Erstaunt schauten wir uns um,
wir schoben uns vorbei, da war wohl nichts dabei
Ein kleines Tischen am Fenster wurde frei.

Ella schaute sich die Auslagen am Tresen an.
„Die Kekse sehen lecker aus,
jetzt sind die erst mal dran“.
Der Budtender reichte ihr einen, ganz spontan.
Am Tisch wir die Speisekarte studierten,
und die Touristen,
wie sie an den Grachten entlang flanierten.

Die „Speisekarte“ spärlich und sehr übersichtlich,
eine Mahlzeit hier einzunehmen,
war irgendwie nicht möglich.
Cookies, Brownies,
Milchshakes verschiedenen Geschmacks,
Amnesia Haze, Orange Bud
Schokolade mit...

Meine Freundin sah mit verklärtem Blick mich schon an,
kicherte bei jeden Wort was sie las,
das Lesen machte ihr offensichtlich Spaß.
Mir schwante es schon, „Kekse in Amsterdam“ da ist was dran.
Der Budtender sagte noch, „Bitte langsam genießen,
sonst werden die Träume sprießen.“

Meine Freundin ich schnappte,
sie auf die Straße schubste.
Auch ich hatte von den Keksen genascht,
merkte eine leichte Wirkung, war etwas verhascht.
Ella lief vorne weg, auf eine Brücke zu.
Die Reaktion meinerseits ließ auch etwas nach,
konnte sehen wie ein Engel auf dem Geländer stand
und „Hoch auf dem gelben Wagen“ sang.
Der Engel wollte fliegen, er sah wie Ella aus,
konnte gerade ihn am Fuß noch kriegen.
„Ella kann doch gar nicht fliegen.“

Mir wurden nun auch die Kniee weich,
obwohl ich nur ein kleines Stück genascht.
Wir sanken auf die Straße nieder.
„Engel tu das niemals wieder.“

Meine Freundin am Arm gegriffen.
Die Passanten pöbelten uns an, darauf gepfiffen.
Mehr schlecht als recht wir in die Betten kamen.
Der Portier diesen Anblick schon kannte,
uns vorsichtshalber nochmal die Zimmernummer
und das Stockwerk nannte.

Ich wurde wach, als meine Freundin in ihrer Tasche lautstark kramte,
sie war gerade dabei sich Schokolade in den Mund zuschieben;
wie ein Blitz ich aus den Federn gestiegen,
die Schokolade ich ihr mit Schwung aus den Händen getrieben.

Entgeistert und immer noch mit verklärtem Blick
hat sie mich angesehen.
Sie sagte kein Wort, kroch unter die Decke.
Habe sie erst Stunden später wiedergesehen.

Die Zeit in Amsterdam war wunderschön,
doch Tulpen, nicht eine, haben wir gesehen.
Als wir später im Flieger saßen schauten wir uns an,
mit einem dicken Schmunzeln im Gesicht.
Ella tat mir mit Gesten kund
ein Stück Schokolade sollte in den Mund.
Noch immer lächelte ich,
"Ella , das tust du jetzt nicht.........."


25.01.2020 © Soso
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Spaziergang in meiner Stadt

Im Kern der Altstadt ist mein Zuhause.
Ein paar Schritte nur,
über eine Brücke, dann bin ich in der Natur.
Zum Hafen, am Wasserlauf entlang mich meine Füße tragen.
Eine kleine Treppe zum Wasser führt,
mitten in die herbstliche Natur.
Von der Straße man es nur erahnen kann.

Der Duft der Bäume meine Sinne betört,
kein Lärm der Straße diese Ruhe stört.
Bäume, die in den Himmel wachsen.
Laub, rot, gelb und braun,
das unter meinen Füßen raschelt.
Vögel singen ihr Lied in den Zweigen,
ich muss stehen bleiben,
in diesem besinnlichen Moment ein wenig verweilen.

Der Weg führt mich noch immer am Wasser entlang.
Am Ufer ich stehen bleibe,
schaue auf das fließende Gewässer
und fange an zu Träumen.
Ein Schwanenpaar zieht gemächlich an mir vorbei,
die Wellen plätschern leise,
auf ihre ganz bestimmte Weise.

Ein kleines, weißes Boot durch meine Träume segelt.
Ein Sonnenstrahl auf das leise wellende Wasser fällt,
sich glitzernd darin spiegelt.
Am Bootsanleger sich ein Liebespaar regt.
Kurz aufgeschaut, gewunken,
wieder in sich versunken.
Alles ist so friedlich hier.

Ich geh weiter am Ufer entlang.
Hausboote, hell angestrichen, die am Ufer festgemacht,
mit Blumenkästen an den Fenstern,
schwanken hin und schwanken her
mit der Bewegung der Natur.
Mein Weg führt weiter am Wasser entlang,
der Blick sich in der Ferne verliert.

Der Klang der Straße immer lauter wird,
der Zug nach Hamburg über meinem Kopfe fährt.
Eine kleine Treppe
mich wieder in die Wirklichkeit führt.


26.01.2020 © Soso
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige