Gedichte über Freiheit - Seite 100

Als ich einer kleiner Junge war
da lief ich barfuß
wunderbar
fühlte mich frei
die Neugier groß
mein Leben ging doch gerade los.

Dann kam die Zeit
"zieh Socken an "
damit du besser laufen kannst
ich leicht irritiert
doch unbeirrt
hab ich mein Spielen
fortgeführt.

Die ersten Schuhe
welch ein Grauen
zog ich am liebsten
heimlich aus
die ersten Blasen
Leben gehen
tat jetzt
ich sags euch
auch mal weh.

Gesagt, getan
bin nun ein Mann
hab nur noch feste Schuhe an
manch einer hat nicht gut gepasst
den festen Stand
er nicht gebracht
ein andrer Schuh
saß wirklich gut
Fels in der Brandung
brachte Mut.

Jetzt sitz ich hier
die Schuhe auf,
viel Sohlen hab ich aufgebraucht
fühl mich erleichtert
mein Herz ist frei
Zukunft hält so viel bereit

Mit nackten Füßen
freu mich drauf
geh ich den Weg
zum Ziel hinauf
mit mir zufrieden
so sei es drum
spring ich jetzt wieder barfuß rum .


MB

Ich bin ein Sachse man nennt mich Heide
Geboren im Land der Niedersachsen
leb jetzt im Land der alten Götter
Das nennt man Lipperland im Norden
von NRW das ist so breit auf jeder Karte
Bei den Externsteinen nahe - schönes Land
Einst kamen Karl der Große mit dem Schwerte
hat so bekehrt mal meine Ahnen
Glaubt was ich glaube - sonst wirst du sterben
in Folge dann noch die Priester der Kirche
benutzen viele alte Plätze der Germanen
fällten Eichen Haine meiner Ahnen
doch 1000 Jahre nach dieser Zeit
sind wir nicht ausgestorben oder verdorrt
nur Wenige werden es verstehen
das es die alten Götter noch gibt
hat selbst erfahren was ich damit meine
Die Wissenschaft kann nicht alles klären
und Tradition kann mir nicht kommen
Das was man heute Glaube nennt ist nicht so alt
wie das alte - was diesem Land entstammt
Ich ein Heide ? - was soll das sein
nur wegen der Heidelandschaft - darf nicht sein
Ich such kein Name für meine Gegner
Man gehört zu uns oder auch nicht
gönnt unseren Glauben nicht - Warum ?
EnTR 2.1.2021

Sie hiess Adelina
Reiste viel nach China
Schrieb kurze Gedichte
Las lange Berichte
Ass gerne Reis
Gab nicht viel preis
Liebte runde Brillen
Und laute Grillen

Sie hiess Adelina
Reiste viel nach China
Schwamm im Yangtse
Brach sich einen Zeh
Sprang von Klippen
Gab mir ihre Lippen
Strebte nach Freiheit
Mit grosser Heiterkeit

Sie hiess Adelina
Reiste viel nach China
Hatte eine Wunde
Liebte alte Hunde
Hatte viel Kraft
Liebte mit Leidenschaft
Fiel von der Mauer
Gross war die Trauer

Ich flog nach China
Fragte nach Adelina
Ging nach Tibet
Sprach ein Gebet
Ich flog nach Hause
Machte eine Pause
Ass ein wenig Reis
Drehte mich im Kreis

Ich ging schlafen
Träumte von Schafen
Und von Adelina
Und von China
Und der Mauer
Und der Trauer
Und ich küsste Adelina
Lange im weiten China


© René Oberholzer