Gedichte zum Fortschritt - Seite 59

Feminismus

Feminismus macht nur Sinn,
Wenn darin auch Lustgewinn
Für BEIDE Geschlechter auf Augenhöhe
Sie erfasst, weil Liebe will diese Nähe.

Wenn Frauen Männer abservieren,
Weil Machtansprüche sie nur führen,
Geraten Beziehungen zum Zweikampf:
Es geht dann um Popanz – und Krampf!

Was sie Männern vorgeworfen,
Als sie da noch unterworfen,
Sollten sie nicht praktizieren,
Da kann Nähe nicht verführen.

Wo Liebe der Geschlechter Lohn,
Lebt automatisch Emanzipation
Als Selbstverständlichkeit sich aus,
So wird Dauerfreundschaft draus.

Man giftet sich dann nicht mehr an,
Denn Unflat trifft ja Frau und Mann.
Mit Lust, mit Freude, ohne Wahn,
Man Zärtlichkeit durchleben kann.

Es gibt kein Wunder ohne Frau,
Ein kluger Mann weiß das genau,
Weil er zu einer fairen Liebe steht
Und weiß, dass Endlichkeit vergeht.

©Hans Hartmut Karg
2025

*

Das hier ist schon sehr bald vergessen
und kommt dann nur noch aus einen prompt.
Bald schon wird man uns daran messen,
was aus dem Computer kommt.

Die große Chance wird eines manchen Verlust,
wenn dann jeder auf einmal schreiben tut.
Wenn Gefühle aus Bytes entspringen, nicht mehr der Brust,
denn es ist einfach, denn es ist gut.

Bilder aus Fantasie und dem, was man denkt
und nicht mehr aus geschickter Hand.
Sich selbst nicht bewusst, von Maschinen gelenkt
und nicht von eigenen Verstand

AI - die wird's mir zeigen.
KI - stell mir deine Fragen,
verrate mir, was soll ich malen, soll ich schreiben,
hörst du die Laster, die an mir nagen?

Und wirst du meine Wunden verbinden,
sag ich all' meine Geheimnisse dir?
Werde ich dann irgendwann verschwinden?
Wirst du dann irgendwann zu mir?

Bin ich dann überhaupt derjenige, der schreibt
oder hat mich die Maschine längst gefressen?
Wenn nur noch ein prompt die Wahrheit uns zeigt,
dann hat man uns vergessen...

N.Fender

Bei Betrachtung der aktuellen Lage
denke ich, das wäre richtig.
Deshalb fordere ich umgehend,
Ihn zu benennen, da er wichtig.

Mein bisschen Verstand sagt mir,
er sollte ganz viel Herz haben.
Natürlich Einen mit Sachverstand,
er könnte so alles hinterfragen.

Es könnte eine reife Person sein,
die im Leben schon viel geschafft.
Sie sollte Po in der Hose haben,
eine Persönlichkeit, die nicht rafft.

Die vielen Milliarden, die für Krieg
und Hass ausgegeben werden,
die sollte man mit Empathie
an liebende Menschen vererben.

Alle geplanten Zukunftsprojekte
sollten an Liebe gemessen werden.
Glaubt mir bitte, betrogene Kinder,
wir hätten ein Paradies auf Erden.

(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz



mageba

In einer Stadt, die Wandel verspricht,
doch unter Beton ihr Gedächtnis bricht,
stehen sie – nicht laut, nicht wild,
mit Rücken aus Jahren, im Herzen still.

Sie mahnen nicht aus Trotz, nicht aus Wut,
sondern aus Sorge, aus langem Mut.
Sie sahen, wie Bäume zu Zahlen vergeh’n,
und Träume im Größenwahn verweh’n.

Wo Gleise sich biegen in Spekulationslust,
stirbt die Natur in stummem Frust.
Man spricht von Verträgen, von Macht, von Gewinn –
doch wer hört den Ruf nach dem eigentlichen Sinn?

Korruption, die wie Schatten durch Gänge zieht
und Willkür, die herrscht über das Maßgebiet.
Die Natur, einst grün, nun zerrissen, verbaut –
und dennoch: Die Mahnwache bleibt und vertraut.

Kein Fanatismus, kein wütender Chor,
nur Stimmen, die fragen: „Was war hier zuvor?“
Sie stehen, sie singen, sie schweigen zugleich –
und zeigen: Auch im Alter ist widerstandsreich.

Denn Protest ist kein Lärm, kein flammender Stein –
er kann auch ein Lied in der Dämmerung sein.
Ein Glockenton, leise, doch unbeirrt –
der bleibt, bis der letzte Plan sich verliert.