Gedichte Über Fluss - Seite 24

Die Wahrheit
Treibt im Fluss
Folgen wir ihr
Sonst schwimmt
Sie uns davon


© René Oberholzer

Lass uns tanzen
Nur noch diesen einen Tanz
Lass uns lieben
Nur noch diese eine Nacht
Lass uns lachen
Nur noch dieses eine Mal
Lass uns singen
Nur noch dieses eine Lied
Lass uns atmen
Nur noch diesen einen Atemzug

Aber sag: Wann und wo ist dieses eine letzte Mal?
Ich weiß es nicht, aber für mich soll nun jedes Mal so aufregend sein, als ob es das erste und zugleich so voller Genuss und ohne Wehmut sein, als ob es das letzte Mal wäre!

Am Fluss der Zeiten
ankert geistige Freiheit
stabiler Hoffnung

durch den Vorhang entflieht...
verweht ... ein Gedanke ... seht!
wie er fließt, auf dem Wasser steht...
geht ... vergeht ... die Welle ihn trägt...
mit sich hoch und nieder hebt ...
bis er mit ihr untergeht ... zurück hegt...
sich in seinen Ursprung niederlegt...
und die Stille genießt ... schläft ...
...
bis er hinterm Vorhang sich entschließt
und neu aufsteht ... im Kreis sich dreht...

© meteor 2025

Ruhige Nacht,
entführt gemach,
fröhliche Schönheit
lacht im Seerosenkleid,
Glühwürmchen tanzen,
feiern heimlich Romanzen,
treiben neckische Spiele,
der Wind streichelt die Lilie.

Ein Strahl Mondlicht,
von oben ein Abendgruß,
verliebt in was er trifft,
küsst einen Tropfen Fluss,
leuchtet auf errötete Wellen,
die im Flusswasser aufhellen,
die Ufer mit Glitzer bekränzt,
alles im Mondlicht glänzt …

© meteor 2025