Gedichte über Fantasie - Seite 450

- Fiktion -

Im früheren Leben war er wer
- ein gefürchteter Höhlenbär -
von Bärinnen geliebt, geachtet,
doch von den Jägern verachtet.

Sie wollten ihm auf den Pelz rücken,
ihre Schießgewehre zücken,
doch als er aus seiner Höhle trat
stieg bei allen flugs der Angstgrad.

Verschreckt wichen sie vor ihm zurück,
wollten nicht zu seinem Frühstück
gefressen werden mit Haut und Haar,
seit ihrer Flucht war er ein Star.

Keiner traute sich an ihn heran,
an den gefürchteten Bärenmann
sie verehrten ihn aus der Ferne
und hatten ihn als "Vorbild" gerne.

Sie erschufen von ihm ein Denkmal
auf nem hohen Sockel aus Stahl -
seit der Wiedergeburt als Person
sitzt er stolz auf dem "Dichterthron"

und schreibt Gedichte über sein früheres Leben....

Der Sturm bricht los
Es rutscht die Hoss
Im Wald die Rehe
Sturmwind verwehe

Die junge Försterin
Finger in der Nase drin
In der lauen Abendluft
Sieht sie eine alte Gruft

Es kommt der Wilddieb
Sie hat ihn krass sehr lieb
Der Förster hebt das Gewehr
Der Wilddieb lebt nicht mehr

Vereint in der kalten Gruft
Fehlt ihr die frische Luft
Ja, es ist wirklich wahr
Fast wären sie ein Paar

Die Hasen sind in Trauer
Im Wald wird,s nun mauer
Es grüßt das Morgenrot
Doch alle Liebe, die ist tot

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba