Gedichte über Familie - Seite 23

Wieso musste mein Herz immer wieder wandern?
Es sauste von einem Mann zu einem anderen.
Schlampe! Hure! Würden jetzt sehr viele sagen.
Ich sage dagegen, man kann doch mal ein Abentezer wagen.

Mein Herz kam nie zur Ruhe.
Die Liebe und mein Herz waren immer schon zwei verschiedene Paar Schuhe.
Ich hatte es ja versucht, wirklich, sesshaft zu werden.
Dabei fand ich einen Mann, der eigentlich das Beste für mich war auf Erden.

Und doch musste mein Herz weiter ziehen.
Trotzdem werde ich diesen Mann immer lieben.
Nur so sieht sie meine eigene Zerrissenheit.
Ihn entgültig zu verlassen tat mir schon nach fünf Minuten leid.

Jetzt werde ich bald 60 Jahre alt.
Mein Herz braucht endlich Ruhe und das sehr bald.
Leider habe es viel zu spät kapiert
und zwischen diesem Mann und mir ist viel zu viel passiert.

Also wie bekomme ich zurück
und das vor allem in einem Stück?
Ich weiß, ihm geht es zurzeit nicht gerade gut.
Ich sollte jetzt bei ihm sein, ich brauche nur etwas Mut.

Ein Königsspiel mit viel Magie,
mit List und Tücke, Strategien,
ob sizilianisch man beginnt,
beim Gambit mit dem Bauern ringt,
geschlossen sich dem Gegner zeigt!
Bei einem Matt der König sich,
vor dem Sieger, tief verneigt.

Spannung, bis zum Ende hin,
entwickelt sich ein sechster Sinn,
ob offen man spielt, bedeckt sich hält,
zügig die Verteidigung fällt?
Kann eine „Rochade“ Berge versetzen!
Beim Remi sich Spieler dann,
anerkennen sich, und schätzen.

Ob Läufer, Bauern oder Pferd,
jede Figur hat ihren Wert.
König, Turm, sowie die Dame,
bekämpfen sich hier ohne Gnade,
jeder Zug, akribisch durchdacht!
Der den Strategen dann zu Schluss,
zum gekrönten Sieger macht.

Er blies das Glas so wunderschön -
nun sollte es zuende geh'n
Das Feuerholz wurd ihm verwehrt
Der Graf, er machte plötzlich kehrt

und sperrte seinen Wald für ihn
Die Frau hatt' nur noch stumme Mien'
Die Kinder wollten auf dem Tisch
ihr täglich Essen gut und frisch

All das, er konnte es nicht mehr
sein Herz wurd langsam todesschwer
Mit Strick ging er in seinen Wald
Da sah er plötzlich die Gestalt,

die zeigte auf 'nen braunen Stein,
trat ihn zur Seite: 'grab hinein
und finde, was du brauchst für dich
Es wird dein Segen sicherlich!'

Sie verschwand in einem Baum
Das, was er sah, er glaubt' es kaum,
doch folgte er dem hohen Wort,
grub nach und fand an diesem Ort

viel Kohle unter dieser Erd',
die war mehr als das Holz begehrt
Er schürt' sein Feuer, blies sein Glas
Man kaufte es und er besaß

genug nun für das täglich Brot
Ein Ende hatte alle Not
Sogar der Graf kauft' bei ihm ein
und rühmte dieses Glas als sein


Nach einer Sage von der Entdeckung der Braunkohle