Gedichte Über Erde - Seite 31

Mir ist etwas entglitten,
Als ich diesen Planet beschritten.
Um es wieder zu finden,
Muss ich dich überwinden.
Moderner Mensch, du bist umstritten.

Bist wohl nicht mehr ganz hellauf?
Haust mir Gesetze und Pflichten drauf,
Auf mein freies Menschenich.
Um des Alls Will’n, hass’ ich dich,
Da ich in dei’m System fast ersauf.

Kannst viel zerstören im nu.
Dumme verlogene Grütze, du.
Schau dich an, im Ernst. - Ich bin
Selbst du. Plötzlich find’ ich Sinn.
Au, ich beschimpf mich selbst, nein wozu?

Sofort lass’ ich das Klagen!
Vielmehr will ich mich selber fragen:
Was geschieht hier in Wahrheit? -
Bis zur Liebe ist’s nicht weit,
In Alls Treue, an allen Tagen.

Wenn du magst, so nimm dir Zeit, sanft zu lösen schwere Last.
Auch wünsch’ ich dir die Freiheit, falls du jetzt keine Zeit hast.

Magst du es recht verstehen, so spürst du Gelassenheit.
Erkenntnis kann entstehen, durch fragen in Offenheit.

Der Mensch will tief in sich drin klare Wahrheit wiederseh’n,
Ernsthaft, logisch und mit Sinn Lebensgeheimnis versten’n.

Wieso bin ich als Mensch hier? Weshalb Wahrheit versteckt sich?
Warum dieses Leid in mir? – Nur so wird der Mensch zum Ich.

Des Menschen Geist soll klar sein, um sein Ich zu befreien.
Eigener Wille allein nur wird Freiheit verleihen.

Freiheit ist mehr als Genuss. Innen frei von Gewohnheit,
Außen frei von Fremdeinfluss wird’s Ich wirklich ganz befreit.

Wenn man hierbei nicht vergisst, dass unser Leben Sinn macht,
Genauso wie es jetzt ist. – Ew’ges Wahrheitslicht entfacht.

Wahrheit wird inneres Licht. Dein Ich, es verschmilzt im Geist
Wunderschön als Leichtgewicht mit der Wahrheit, die du weißt.

Des Lebens Sinn wird nun klar: Liebe – Lebens Grundbaustein
Ist dem Menschen anwendbar, um göttlich’ Schöpfer zu sein.

Durch mein’ frei’n Will’n leuchte ich und bring’ Liebe auf Erden,
Denn es soll uns heimatlich auf dem Planeten werden.

Sag mir, wo ist das Meer.
Wie komme ich dahin?
Lebt dort tatsächlich nicht
ein Ungeheuer drin?

Nein, dass du sowas denkst,
das ist ja allerhand,
das Einz'ge, dass ich kenn,
das lebt hier auf dem Land.

Es räubert durch die Stadt,
durch Länder bis zum Meer
und wenn's dort nichts mehr gibt,
dann kommt's wieder hier her.

Willst wirklich du zur See?
Es ist nur'n kurzer Ritt,
ich würde gern hier raus
und gehen mit dir mit.

Die Sonne, sie versinkt
und dann sitzen im Sand,
bis's Ungeheuer kommt,
wir beide Hand in Hand.

Die Zeit spült uns hinfort,
ich finde, das ist fair,
bis dann ein and'rer fragt?
sag mir, wo ist das Meer.