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Gedichte über Energie - & Seelenvolles - Seite 362


Das Wunder

Ich lese in der Zeitung, was es so alles gibt.
Was dieses Leben so bietet. Angefangen von
Kriegen. Bis zu Mord und Raub. Hunger und
Armut! Politik! Und anderes Theater. Dann setze
ich mich an das Fenster. Nicht das ich eine
Lösung sehe, für all das. Oder für mich. Für
die Welt! Für mein eigenes Mensch sein. Aber,
ich sehe mir einfach, den Baum vor meinem
Fenster an. Und versuche an etwas positives
zu denken. Etwas positives, dass es bei mir
gibt. Etwas positives, dass es in der Welt gibt.
Und ich weiß nicht. Aber es gelingt. Es ist
immer nur ein Anfang. Aber ich denke mir:
„So lange es wenigstens das gibt! So lange
gibt es eine Hoffnung!“

Ich gucke Fernsehen. Und höre Politiker.
Und sehe Arme. Und sehe Kriege. Und Mord
und Verbrechen. Und Elend und Not jeder
Art. Und Menschen ohne Auswege. Ohne
jede Hilfe. Ganze Staaten, kurz vor dem
Durchdrehen. Kurz vor dem Wahnsinn.
Dann fahre ich spazieren. Der Weg muß nicht
schön sein. Er muß nichts besonderes sein.
Ich brauche nur Bewegung. Leben, das ich
sehe. Frieden, den ich finde. Freiheit, die ich
entdecke. Und einen Gedanken der mir hilft.
Und, der mir Kraft gibt. Er kann ganz einfach
sein. Er muß mir nur sagen: “Du weißt auch
etwas positives! Du siehst auch etwas positives!
Und, so lange es das gibt! So lange gibt es
Hoffnung!“

Ich liege auf dem Bett. Tage allein. Ohne
jeden Kontakt. Mit Schmerzen. Und Krank!
Ohne jede Hilfe. Völlig zerstört, mit dieser
Behinderung. Und denke über Alles und Nichts
nach. Über Frauen, die ich kannte. Über
Menschen, denen ich begegnet bin. Über
Bücher, die ich gelesen habe. Über das, was
in der letzten Stunde passiert ist. Und das,
was sich allein in den letzten 10 Minuten
verändert hat. Und dann wird es mir klar:
„All, das ganze Leben! Mein Leben! Dieser
Planet! All das ist ein Traum!“ Er schwebt
durch das Universum. Und irgendwann
erwacht er. Und zeigt nur Liebe. Wenn auch
nur ein Mensch es erkennt: “Was für ein
Wunder diese Welt ist!”

(C)Klaus Lutz
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Diese Welt

Ich sitze am Schreibtisch. Und ich denke so nach,
was da so meine Welt ist. Sehe die Tempos. Also
gebrauchte Tempos. Und ungebrauchte Tempos.
Benutzte Tassen. Und unbenutzte Tassen. Dreckige
Teller. Verschmutzte Gabeln und Messer. Notizen
und Bücher. Geöffnete Briefe. Und ungeöffnete
Briefe. Schachteln von Tabletten. Reklame von
Restaurants. Kleine Dosen mit Krims Krams. Ein
Telefon. Daneben die geöffnete Tür. Ein Stuhl.
Zwei Sofas. Mit Bergen von Wäsche. Und weiß
es dann so: „Das ist meine Welt, wenn ich so am
Schreibtisch sitze!“

Dann nehme ich die Versicherungskarte meiner
Krankenkasse. Und sehe mein Geburtsdatum.
Mein Versicherungsnummer. Meine Adresse.
Meine Unterschrift. Und denke so nach. Über
das was diese Krankenkasse von mir weiß. Das
ich Querschnittgelähmt bin. Ein kaputtes Herz
habe. Und Krebs. Und wie oft ich zum Arzt
gehe. Wieviel Medikamente ich nehme. Und
was ich so an Therapien bekomme. Und dabei
Sozialhilfe beziehe. Und von Zuzahlungen
befreit bin. Und das ich nur Kosten verursache.
Und weiß es dann so: “Das ist meine Welt bei
der Krankenkasse.!“

Dann nehme ich meinen Personalausweis.
Lese “Bundesrepublik Deutschland” Daneben
in Englisch “Federal Republik of Germany”
Darunter in Französich. “Republiqe federal
D`alemagne. Und darunter "Personalausweis"
Und darunter ganz klein: "Identity Card/
Carte d´identite. Und unter dem, die Nummer
des Personalausweises. Dann mein Bild.
Mein Name. Mein Geburtstag. Mein
Geburtsort. Und die Nationalität. Und
dazu gibt es wahrscheinlich Eintragungen.
Irgendwo! Über wie und was auch immer.
Und so weiß ich es fast alles: “Über meine
Welt in diesem Land!”

Dann nehme ich meine Ec Karte. Sehe den
Namen von meiner Bank. Die Iban Nummer.
Die Kartennummer. Das Datum der Gültigkeit.
Den Magnetstreifen. Den Bic Code. Und
denke dazu, all das was die Bank von mir
weiß. Von meinen Schulden. Und Krediten.
Und meiner Sozilalhilfe. Und Pflegegeld. Und
was ich so mit der Ec Karte abhebe. Und an
welchem Automaten ich Geld abhebe. Und
wann ich mit der Karte bezahle. Eben, alles
was ich so mache, mit dieser Karte. Das ganze
drum herum. Und so weiß ich es fast alles:
"Über meine Welt bei dieser Bank!"

Dann sehe ich mir wieder den Schreibtisch an.
Und die Karten. Und den Personalausweis.
Und denke mir so: "Ich lebe in vielen Welten!
Aber ich bin dabei meine Welt zu finden!“
Allein, wenn ich Morgens, in Ruhe, einen Tee
trinke. Mich dann dusche. Langsam anziehe.
Mich in den Rollstuhl setze. Und so losfahre.
Irgendwie auf gut Glück. Und dabei manchmal
ein nettes Cafe entdecke. Oder einen wunderbaren
Platz. Oder durch einen stillen Park fahre. Und
es mir so klar wird. Mehr und mehr. Keine Karte.
Und auch kein Personalausweis, kann mir diese
Welt nehmen.

(C)Klaus Lutz
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