Gedichte über Emotionen - Seite 77

In Schmerzen hab´ ich dich geboren,
du warst mein Glück in dieser Welt.
Mein Kind, ich habe dich verloren,
geopfert auf dem Schlachten-Feld.

Oh Gott, wie konntest du erlauben,
dass Tod und Nacht uns überfällt?
Wo ist die Hoffnung, wo der Glauben,
starb er für eine bess´re Welt?

Als Kind sprach er mit mir Gebete,
ich strich ihm zärtlich übers Haar,
als ich dich für sein Glück anflehte,
das Leben schien so wunderbar.

Erstarrt steh´ ich in seinem Zimmer,
sein Lachen klingt so engelsgleich.
Da ist kein Licht, kein Hoffnungsschimmer,
kein Glaube an das Himmelreich.

Nun bete ich vor dir alleine,
egal, wo immer er auch ist,
sag´ ihm, wie sehr ich um ihn weine
und er mich bitte nicht vergisst…

Es ist still im Raum.
,,Schlafenszeit.,,
Zu hören, nur das leise Schluchzen eines
kleinen Jungen.
Er hat wieder Sehnsucht nach seinem Papa.
Ella ist grad erst geschieden und lebt jetzt mit dem Kleinen allein.
Ihr Chris hat ne andere kennengelernt,
Und ist mit der neuen Frau an einem fernen Ort gezogen.
Sie haben ziemlich jung geheiratet.
Dann kam auch gleich der kleine ,, Mark.
Während Ella glücklich war mit
ihrer Ehe, dem Kind, glaubte Chris immer, im Leben etwas versäumt zu haben.
Das laute Schluchzen ihres Jungen, reisst sie plötzlich aus den Träumereien.
Schnell eilt Ella in sein Zimmer, um ihn zu trösten.
Sie liest ihm die Geschichte
Vom ,,Teufel mit den drei goldenen Haaren,, vor.
Dann schläft er immer gleich wieder ein,
Eilt zurück ins Zimmer ,
und schaut traurig auf ein Foto, das auf dem Tisch steht.
Da waren sie noch eine kleine Familie.
Ihr Herz hängt immer noch an Chris.
Schluss jetzt , endlich weg damit.
Sie will auch alles tun , damit ihr Junge endlich wieder glücklich ist.
Seinen größten Wunsch wird sie ihm erfüllen

,,Vielleicht einen neuen Papa,?,,
Und ein kleines Lächeln huscht über Ellas Gesicht.

Der Brief...

Wie jeden Tag, ich zum Postkasten ging,
mit Rechnungen und Werbung drin.
Zwischen alldem unwichtigen Papier
ganz überraschend, war ein Brief dabei,
der stach heraus, sah irgendwie besonders aus.

Der Bogen aus feinem, zarten Papier,
freudige Erwartung kribbelte in mir.
Der Schreiber hatte Worte gewählt,
die ich so weder gelesen noch gehört,
in schlichter, doch lebendiger Art,
hatte sich die gefühlvolle Weise
aus alter Zeit bewahrt.

Konnte die Leidenschaft spüren,
die den Schreiber angetrieben.
Sprach er von Liebe,
begannen die Worte an zu glühen.
Von seinem Leben konnte er mir erzählen
mit tausend schönen Worten sich erklären.
Von dem Schreiber wollte ich mehr erfahren,
seine Worte im Herzen bewahren.

Unsägliches Glücksgefühl in meinem Innern,
sprach von Dingen die uns weiter in die Zukunft
bringen, von niemals trennen?
Mein Herz schlug nun ganz wild,
denn ich begann den Schreiber zu erkennen. .
Viele Jahre wir schon zusammen verbringen.
Er lacht mich jeden Morgen an,
der Schreiber war mein Ehemann.



09.08.2022 © Soso