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Gedichte über Emotionen - Seite 394


Die Krähenplage

Seit Jahren ist in Stadt und Land
die Krähenplage uns bekannt.
Es ist schon eine große Not,
das laute Krächzen und der Kot.
Kaum ist das Klima nicht mehr eisig,
schon sind die Krähen äußerst fleißig.
Sie bauen eifrig Nest an Nest
und feiern lautstrak Hochzeitsfest.
Für Krähen ist das gut und löblich,
jedoch der Lärm der steigt erheblich.
Selbst Tierliebhaber zuweilen schwanken
zwischen Geduld und Mordgedanken.
Da hilft kein Jammern und kein Maulen,
die Krähen kann man nicht vergraulen.
Und außerdem sind sie geschützt;
wer weiß schon, wem das wirklich nützt.
Und weil so Mancher sie verflucht,
hat er mit Steinen es versucht.
Mit Laserstrahl und Flitzebogen
ist man schon in den Kampf gezogen.
Derart brutale Kampfmethoden
hat der Naturschutz streng verboten.
So ließ der Stadtrat ganz bescheiden,
die Bäume etwas kürzer schneiden.
Um es gleich deutlich klar zu machen:
Die Krähen bogen sich vor lachen.
Sie fanden das zwar unerhört,
doch letztlich hat sie’s nicht gestört.
Nun weiß inzwischen jedes Kind,
dass Krähen äußerst clever sind.
Und unbestritten offenbar
ist das selbst auch den Krähen klar.
Denn sie erkannten mit der Zeit
die menschliche Unfähigkeit
und fassten schließlich den Entschluss,
dass man den Menschen helfen muss.
Die Weibchen die alleine brüten
und wochenlang das Nest behüten,
-was zugegeben lästig ist-
die griffen deshalb zu `ner List.
Die Population nicht mehr zu steigern
woll’n sie das Brüten ganz verweigern.
Sie sitzen nicht mehr in das Nest;
der kalte Wind besorgt den Rest.
So ist der Weibchen Anwendung
so quasi eine Abtreibung.
Der Mensch bemerkte erst auf Dauer:
Die Krähenvögel sind halt schlauer.
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Von großen und kleinen Abenteuern

Bin öfters an der Niers unterwegs,
gehe meine gewohnte Strecke,
vorbei an verblassten Erinnerungen,
die Teil meines Lebens waren.

Haben auf dem großen Feld gespielt,
uns dort heimisch eingerichtet,
sind auf Bäume geklettert,
von dort die Aussicht genossen.

Auf dem Weg zum Spielplatz,
gab es einen Mini Parcours,
ob drunter oder drüber,
wir kamen immer dran vorbei.

Den Sandkasten entlang balancieren,
durftest nicht herunterfallen,
rechts eine riesengroße Wiese,
kamst mit der Seilbahn ans Ziel.

Spielten fangen oder rollten uns
die Hügel hinab, bis uns schwindelig wurde.
Sammelten Haselnüsse und Kastanien,
traten beim Fußball spielen gegeneinander an.

Das Highlight jedoch war der große
Abenteuerspielplatz, unser tägliches Ziel.
Links gab es einen großen Turm,
den haben wir gerne bewohnt.

Mit einer Wasseranlage für den Sommer,
oder einem Lagerfeuerplatz zum Chillen,
Geschichten erzählen und Stockbrot backen.
Eigene Hütten bauen inklusive.

Für Aufenthaltsorte wurde gesorgt,
besetzte gelegentlich meinen Lieblingsbaum,
spielten Gesellschaftsspiele oder Kicker,
oder damals noch am Computer.

Möglichkeiten gab es unendlich viele,
Unterhaltung und Spaß, jeden Tag
habe dort mehr gelernt als Zuhause,
ein Ort, den ich heute schmerzlich vermisse.

Von kompetenten Betreuern bis hin zu
tollen Freundschaften, die dort entstanden
oder Abenteuern, die mich prägten
sowohl positiv als auch negativ.

Frühmorgens aufgestanden,
um als Erstes dort zu sein.
Wir wurden sehr gut behandelt,
genau so sollte es auch sein!

Im Sommer die Platzübernachtung,
am Ende der Ferien waren genial!
In den selbst gebauten Hütten schlafen,
gemeinsames Essen, Lagerfeuer und Spiele.

Eine Nachtwanderung durfte nicht fehlen,
habe diese immer genossen.
Gingen jedes Jahr dieselbe Strecke,
am Maisfeld wurde es richtig gruselig.

Dort sprangen immer Betreuer raus,
um uns zu erschrecken.
Anfangs taten wir es auch,
bis dies zur Gewohnheit wurde.

Sie ließen sich immer etwas
für uns Kinder einfallen.
Je älter ich wurde, desto schwieriger
fiel es mir, meinen Platz zu finden.

Habe mich zu Dummheiten
mitreißen lassen, die mir heute sehr
unangenehm und peinlich sind.
Habe mich sehr geschämt.

War nicht mehr das kleine Kind,
sondern ein Teenie und dann jugendlich,
nicht mehr spontan und sorglos,
sondern verkrampft und orientierungslos.

Habe die Zeit damals nicht zu
schätzen gewusst, denn sie ist vorbei.
Kann nicht mehr zurückgehen,
denn nichts ist mehr so wie es mal war.

Wir wohnen nicht mehr dort in dem Haus,
kann nicht mehr jeden Tag zur Niers,
die Betreuer von früher sind nicht mehr da,
das Holzhaus wird nicht mehr genutzt.

Da ist kein Mini Parcours mehr zum Überwinden,
kein Sandkasten mitsamt dem Weg zum Balancieren,
kein großes Feld zum Toben und Seilbahnfahren,
kein Sportplatz zum Fußball spielen.

Der Sandkasten wurde durch ein modernes
Haus für die neuen Betreuer ersetzt,
den großen Turm gibt es nicht mehr,
es werden keine Hütten mehr gebaut.

Die Holzhütte verfällt immer mehr,
es sind kaum noch Kinder dort,
würde auch nicht mehr hingehen wollen,
es herrscht kaum noch Leben.

Diese Tatsache macht mich traurig,
umso dankbarer bin ich, eine schöne
Zeit gehabt zu haben.
Werde sehr oft wehmütig.

Immer, wenn ich zum Spazierengehen,
an die Niers fahre, gehe ich daran vorbei,
um einen Blick auf vergangene Momente zu werfen,
die so nie mehr existieren werden.

Ich vermisse die Betreuerin, die dort
alles gehändelt und gemanagt hat.
Ihren Sohn, der nebenbei dort gearbeitet hat,
meine damalige beste Freundin.

Es herrschte ein schönes miteinander,
dieser Ort war meine Auffangstation,
dort konnte ich blühen und aufgehen,
mich gesund weiterentwickeln.

Habe einiges dazu gelernt,
vermisse jede einzelne Sekunde,
war seit zwölf Jahren nicht mehr da,
habe ihr nicht tschüss gesagt.

Der Betreuerin, die in Rente ging
und damit dessen Schicksal besiegelte.
Es bricht mir das Herz, dass nichts
mehr so ist wie damals.

Würde ich sie noch einmal sehen,
würden bei mir alle Dämme brechen.
Würde ihr so gerne danke sagen
und in schönen Erinnerungen schwelgen.

Immer zieht es mich zurück,
mit aller Kraft, sind verbunden
ein Band, das unzertrennlich ist,
oder vielleicht doch nicht?

Merke, wie es mit jedem Mal reißt,
wenn ich mich dorthin begebe,
in alten Zeiten herumwühle,
innerlich flehe und bettel.

Doch es ist endgültig vorbei,
eine Trennung, die nicht schmerzhafter
sein könnte und mich komplett zerstört,
kann nicht loslassen, hänge am seidenen Faden.

Auch diese Zeit war ein Kapitel,
in meinem bisherigen Leben,
es werden weitere hinzukommen,
das Buch meines Lebens ist noch nicht vorbei.

© Lily .N. Hope
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