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Gedichte über Emotionen - Seite 207


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Der Straßenhund

Der Straßenhund...
Eine Kurzgeschichte von Pitt

An einem regnerischen Tag saß ich im Bistro bei einem Kaffee, im Mai.
Ich war zu diesem Zeitpunkt mit meinen Nerven ziemlich am Ende und sah kein Ziel vor Augen
In Gedanken versunken schaute ich zum Fenster raus.
Was ich da sah?
Das war Regen, Regen, oh welch ein Graus.
Und dabei sah ich ihn zum ersten Mal, einen kleinen Straßenhund.
Sein Fell, so pitschnass und die Füßchen so wund.
Er tat mir so leid, der kleine Kerl.
Ich ließ meinen Kaffee steh’n und ging hinaus zu ihm.
Doch was dann geschah, das erzähl ich hier und heut ihr Leut.

Ich setzte mich zu dem nassen Kerl und schaute ihm tief in seine traurigen Augen.
Er schaute zurück und in diesem Augenblick erschrak ich fast zu Tode.
Das zottelige nasse Etwas konnte sprechen, ich fasste es kaum.
Ja und dann fing er an zu erzählen...:
,, Ich wurde in einem kalten Hinterhof in einer Dezembernacht geboren
Meine drei Schwestern und vier Brüder sind schon vor langer Zeit über die Regenbogenbrücke gegangen
Nur ich alleine, lebe hier nur noch ein erbärmliches Leben.

Für mich wird es nur Elend und Hunger geben.
Du bist das einzige Wesen, das mit mir spricht und mich wahr nimmt.
Ich danke dir für deine Fürsorge, deine Liebe und Barmherzigkeit, die du mir entgegenbringst‘‘

Ich konnte es kaum glauben, da saß ein kleines nasses Tier vor mir, und es sprach mich an.
Mein Verstand sagte, das gibt es nicht, doch ich hörte seine Worte laut und deutlich.
Ja ich hörte ihm zu und ich merkte gar nicht, dass ich genau so nass wurde wie er .

Aber ich spürte die Nässe nicht, ich wollte nur noch seinen Worten lauschen.
Und während ich ihm so zuhörte, merkte ich, wie ich in meinem Inneren ruhig und ausgeglichen wurde.
Dieser kleine Straßenhund mit seinem ganzen Elend und seiner Einsamkeit brachte mir meine Ausgeglichenheit wieder zurück
Und während ich ihm so über das nasse Fell streichelte, merkte ich wie er sich ganz langsam zum Nichts auflöste.
Mich fröstelte und eine innere Wärme strömte durch meinen Körper.

Und auf einmal griff meine Hand ins Leere und ein alter Mann klopfte mir auf die Schulter und sprach zu mir:
"Es muss Ihnen ja sehr schlecht gehen, dass Sie mit einer Wand sprechen und sie auch noch streicheln."
Ich lachte ihn an und dachte nur...
IM GEGENTEIL, IM GEGENTEIL.
Und von diesem Tag an mag ich nasse Hunde besonders.
Denn ich habe mit einem gesprochen und er gab mir meinen inneren Frieden wieder zurück..

Ja es ist nur eine Geschichte, aber so könnte sie sich zugetragen haben...
© Idee und Text von Pitt
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


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