Gedichte über Einsamkeit - Seite 280

Was nützt dir dein gutes Aussehen,
wenn dahinter kein Leuchten spricht?
Was nützt dir, dass Frauen dich begehren,
wenn sie dich wirklich kaum ehren?

Was nützt es, stets im Rampenlicht zu stehen,
doch wenn’s darauf ankommt, allein zu gehen?
Was nützt dir dein prall gefüllter Geldbestand,
wenn Neid dich umgibt wie feiner Sand?

Was nützt dir dein kluger Verstand,
wenn all der Glanz den Weg verbannt?
Du spürst: trotz allem Glanz und Glimmer
läuft vieles schief, wird vieles schlimmer.

Was nützen dir die vielen Erlebnisse,
wenn nur zählen die sichtbaren Ergebnisse
Trotz deiner Macht, trotz äußerer Pracht,
bleibt dir das Glück – wie Schatten in der Nacht.

Wer alleine durchs Leben geht.
Der Wind alles wichtige verweht.
Fragt sich, lohnt es sich hier?
Nein ich bin doch kein Tier!

Das Leben voller Grausamkeiten,
Es gab auch mal schöne Zeiten.
Doch wenn man ist allein,
Steht man wackelig, auf dem Bein!

Wir träumen von Zweisamkeit,
Verteufeln die dunkle einsame Zeit.
Verlieren aber immer wieder die Sicht,
Hoffen, dass Leben, bringt endlich Licht!

Martin Vieth - 2025