Sortieren nach:

Gedichte Über Ehe - Seite 32


Mein lieber Ehemann in spe

Oh, mein lieber Ehemann in Spe
Wie ich an deinen Worten versteh
Möchtest du, dass ich mich nun in dich verliebe
Weshalb ich dich jetzt auf die rechte Bahn schiebe

Kommst du zu einem Date,
jemals mal zu spät
Dann solltest du mir einen guten Grund erzählen
Von Waisenkindern in Not
oder dem Entflieh’n vom Tod
Dennoch hast du nicht in Lumpen vor mir zu stehen

Der nächste große Tipp
bringe keine Arbeit mit
Daheim ist allein dein Job mich glücklich zu machen
Aber mach dich nicht verrückt,
denn es ist leicht geglückt
Da meine Wünsche dir aus meinen Augen zu lachen

Bringe mich steht’s zum Lachen
mit verrückten Sachen
Und wir sind noch im letzten Lebensjahr
ein immer noch glückliches Ehepaar

Mein lieber Ehemann in spe
Wenn ich mit Problemen vor dir steh
Und ich mit dir darüber reden will
Dann sei doch bitte einfach nur still
Mein lieber Ehemann in spe
Ob im Sommer oder bei Schnee
Möchte ich in die große Welt hinaus
Denn ich bleibe nicht am Herd zu Haus

Sag‘ immer wie schön ich bin
vor allem bei Tagbeginn
Ach ja und schlafe nicht bis zur späten Mittagsstund
Mache mich auch noch froh
und sauge nicht nur um das Katzenklo
Sitz‘ nicht bei jedem Liebesfilm mit gähnendem Mund

Gib mir immer Recht
denn ich hab‘ immer Recht
Und wir sind noch im letzten Lebensjahr
ein immer noch glückliches Ehepaar

Mein lieber Ehemann in spe
Wenn ich mit dir dann shoppen geh
Dann sei so froh, als wärst mit deinen Freunden auf Tour
Denn die siehst du nach der Hochzeit bald kaum noch nur
Mein lieber Ehemann in spe
Gehen wir zusammen mal in ein Cafe
Dann nimm mich auch dort in den Arm
Außer es passt mir gar nicht in den Kram

Befolge jeden Ratschlag
und das Tag für Tag
Und wir sind noch im letzten Lebensjahr – ein immer noch glückliches Ehepaar
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Der Rosenkrieg

Sie trafen sich das erste Mal
im Tante-Emma-Laden.
Er kaufte Weißbrot, lang und schmal,
sie brauchte Haarshampoo zum Baden.

Er schaute ihr noch lange nach,
sie hatte ihn beeindruckt.
Tage später im Park beim Schach
hat er bei ihr geguckt.

Zufall war es jedes Mal,
dass sie sich beide trafen,
am Tag beim Joggen am Kanal
und abends im „Discohafen“.

Das Leben ging seinen gewohnten Gang,
doch plötzlich raunte es der Wind,
sie wär nicht mehr so rank und schlank
denn sie bekäme ein Kind.

Großes Staunen, viele Fragen,
neue Nichten, Neffen und Gevatter.
Regsamkeit an jenen Tagen
bis zum Hochzeitsausstatter.

Hochzeit, Wehen, erstes Kind,
ein Junge war es, sieben Pfund,
die Ärzte kontrollierten geschwind,
doch alles war gesund.

Die Omas und Opas strahlten,
sie ließen es sich was kosten,
die Kinder sich im Wohlstand aalten,
Dank gut bezahlter Posten.

Das Haus, das Pferd, das Segelboot,
alles war vom Feinsten.
Man schmeckte niemals trocken Brot
und speiste nur im Reinsten.

Die Kinder wuchsen bald heran,
Langeweile kam ins Haus.
Eine Freundin suchte sich der Mann,
ne Kameradin die Frau sich aus.

Sie schliefen zwar nackt wie immer,
weil sie sich dran gewöhnt,
doch nicht im gleichen Zimmer,
denn vieles war verpönt.

Bis alles mal zu Stuhle kam,
von einem Rechtsanwalt vertreten,
der gemeinsam sie als Klienten nahm
und dann auch beider Moneten.

Die Rosen die er mitgebracht,
waren bald verloren,
er dankte ihr für jede Nacht,
sie schlug ihm blau die Ohren.

25.03.2019 © Wolf-Rüdiger Guthmann
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige