Gedichte über den Tag - Seite 294

Nichts ist von Dauer
Die Nacht wird zum Tag
Das was du siehst
Wird vergehen

Es ist nur das Bild
Welches einst ward gemalt
Deine Erfahrung jedoch
Bleibt bestehen

Jedes Gefühl
Und das Bewusstsein zu sein
Bewahre es gut
Es soll dich erfreun

Und wenn du erkennst
Wer du einmal warst
Dann soll es dich stärken
Und niemals zerstören

Du erkennst deine Fehler
Und die Chance darin
Der Duft neuen Lebens
Tut dich nun betören

Nun räumen wir auf
All den Dreck den wir schufen
Malen neue Bilder
Und steigen um Stufen

Und da wir fühlen
Das Leben beginnt
Und die Erfahrung eines Lebens
Niemals verrinnt

Haben wir die Kraft
Uns selbst zu erkennen
Und niemals mehr
Davonzurennen



© Bijan K., 01.01.2012

Wenn ich so vor dem Spiegel stehe,
und zigmal meinen Bauch ansehe,
dann stell ich mir besorgt die Frage:
„Sind daran Schuld, die Feiertage ?“

Ich hab doch nicht zu viel gegessen,
hab mich bewegt, nicht rumgesessen,
getrunken hab ich drei Glas Rotwein,
der soll zur Gänsebrust gesund sein.

Ganz langsam, zögerlich und vage,
steig ich auf die Personenwaage,
staune wie ein Honigkuchenpferd,
sehe, wie die Zahl nach oben fährt.

Hämisch lügt sie mir ins Konterfei,
richtig frech, wird nicht mal rot dabei.
Jetzt ist Schluss, ich hab die Nase voll,
diese Skala dort, weckt in mir Groll.

Ich ergreif die Waage kurzerhand,
schlag sie wütend auf den Wannenrand,
mein Gewicht, es interessiert nicht mehr,
ich verzichte auf die Gegenwehr.

Von Pfunde lass ich mich nicht kränken,
drum sag ich laut, was andre denken:
„Lieber vom Essen vorn ´nen “Huckel“,
als vom Arbeiten ´nen Buckel.“

Goldmarie,
obwohl sie schon ca. 156 Jahr,
heute wieder sehr fleißig war.

Schüttelte die Betten von Frau Holle,
heraus flog viel weise Wolle.
So kam zu uns der erste Schnee.
Menschen die schippen mussten,
klagten Oh weh.

Doch für die Kinder war es eine
große Freude, dass es schneite heute.

Gingen raus mir ihrem Schlitten,
riefen: Goldmarie bitte noch mehr schütteln.

Goldmarie schien nun müde zu sein,
holte die Betten wieder rein,
deckte Frau Holle damit zu,
aufgehört zu schneien hat´s im Nu.

Nun ist weg die weise Pracht,
Autos haben sie zu Matsch gemacht.

Oder hat Pechmarie das geschafft?
Den Schnee gemacht zu Teer,
weil sie noch immer faul ist wie bisher?

Goldmarie muss sammeln neue Kraft,
damit sie´s morgen wieder schafft,
weise Flocken zu schicken,
um Kinder zu beglücken.

Wenn ihr in ihrem hohen Alter nicht
weh zu tut der Rücken.

Nun hab ich Grimm´s Märchen in Kurzform erzählt,
weil es schneite FRAU HOLLE gewählt.

03.12.11


Ach wie all die Menschen hetzen,
wie sie laufen voller hast,
wie sie drägeln und sich fetzen,
tragen Taschen schwere last.
Wühlen an den Tischen bunt,
schon zu früher morgenstund.
Ein geschubse ein gedränge,
herrscht gar in der Menschen menge,
So manchem doch die Nerven flattern,
will er ein schnäppchen sich ergattern.
Billig socken das ist klar,
davon nimmt man gleich zehn Paar,
und ein Parr Tshirts ach wie wahr,
kauft man auch schon fürs nächste jahr.
Ob mans braucht oder auch nicht,
das Schnäppchen das man grad erwischt.
Es wird gewühlt mit großem fleiss,
man findet was zum halben preis.
Man rümpft die Nase und man schnüffelt,
weil der Nachbar grad so Müffelt,
Socken ,Tshirt ,Federkissen,
werden dir aus der hand gerissen.
Man erhascht dann noch geschwind ,
ein Paar schühchen doch fürs Kind,
Eine oder zwei Krawatten,
auch noch für den Ehegatten.
Ach wie ist man dann gestresst,
wenn mans Geschäft hernach verlässt,
doch wiederum da ist es Toll,
hat man doch alle taschen voll,
und geht mit hosen,Tshirts,Jacken,
nachhaus um sie gleich auszupacken,
ja so sieht man es zuhauf,
meist beim Sommerschlussverkauf.