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Gedichte über das Alter - Seite 59


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Blut hält zusammen

✦ Blut hält zusammen ✦
Ein Gedicht über Schmerz, Kampf und unzerbrechbare Liebe

Als kleiner Junge, kaum der Kindheit Stimme treu,
da stellte schon das Leben ihn auf harte Probe –
ein Urteil fiel, der Vater fort,
ins graue Schweigen, hinter Mauern, hinter Toren.

Doch niemand sprach, kein Wort der Wahrheit,
kein sanfter Trost, kein Arm, der ihn verstand.
Erst in der Pause, auf dem Schulhof,
sah er den Schatten seines Vaters
im benachbarten Gefängnishof stehn –
ein Bild, das wie ein Sturm durchs Herz ihm fuhr.

Trauer brannte, Wut erhob sich,
und in derselben Stunde starb die Leichtigkeit.
Der Junge musste wachsen, ohne gefragt zu werden,
musste kämpfen, ohne zu wissen, wofür.
Die Lehrer – gleich Stimmen aus weiter Ferne,
die Schule – ein Ort, der nicht mehr zählte.
Von nun an stellte er sich jeder Faust,
jedem Kampf, jedem Schmerz,
als müsse er beweisen,
dass ihn nichts und niemand mehr erschüttern kann.

Zuhause drei Geschwister –
doch kein Band, das Herzen sanft verbindet.
Er kämpfte um ihre Liebe, Jahr für Jahr,
doch ihre Blicke blieben kalt,
ihr Schweigen laut,
ihr Abstand wie ein Schatten, der nie weicht.

Nur eine blieb:
Seine Mutter –
das wertvollste Herz auf dieser Welt.
Sie gab ihm Willkommen, Wärme,
einen Platz, an dem er sein durfte.
Sie war die Liebe, der Halt,
der Grund, warum ein gebrochenes Kind
nicht vollständig zerbrach.

Die Zeit verging,
der Junge wurde ein Mann –
gezeichnet vom Leben,
von inneren Schlachten,
von Wunden, die niemand sah.

Er verbarg den Schmerz,
vor allem vor ihr,
seiner Mutter,
die ihn stärker machte als jedes Leid.
Denn ihre Worte trug er wie Gesetze in der Seele:
„Blut ist dicker als Wasser.
Blut geht niemals gegen Blut.
Blut hält zusammen.”

Auch wenn seine Geschwister ihm Ablehnung zeigten,
egal, wie oft sie ihn stießen, ignorierten,
wie sehr sie ihn verachten mochten –
er liebte sie.
Er würde für jeden von ihnen sterben,
ohne zu zögern, ohne Reue.

Sie waren sein Blut.
Sie waren sein Herz.
Und sie waren ihm niemals egal.

Doch die Kämpfe forderten ihren Preis:
sein Körper, geschunden, schmerzend,
sein Geist, zerrissen in tausend Stücke.
Oft weinte er, wenn niemand sah,
fragte das Dunkel, warum ihn alle wegstoßen
außer der einen Frau,
deren Liebe ihn trägt wie ein Schild.

Seine Mutter –
sein Licht,
sein Grund,
sein unzerbrechliches Band.
Durch sie schöpft er Kraft,
durch sie steht er auf,
durch sie trotzt er dem Schicksal.

Und seine Worte hallen wie Donner
in die Welt hinaus,
eine Schwur, eine Warnung, ein Eid:

„Ob allein oder mit einer Armee,
ob Götter mir helfen oder nicht –
wer meiner Familie schaden will,
der muss an mir vorbei.
Ich stehe.
Ich halte die Linie.
Ich weiche keinen Schritt zurück.
Und selbst wenn ich falle,
werde ich nicht allein fallen –
denn jeden, der ihnen Böses will,
nehme ich mit in die Unterwelt.”

Für seine Familie
gibt dieser Mann
sein wertvollstes Gut:
sein Leben selbst.

Und auch wenn die Welt ihn bricht,
auch wenn sein Herz Narben trägt
und der Schmerz ihn täglich prüft –
sein Wille bleibt,
sein Mut bleibt,
sein Herz bleibt.

Denn Liebe, wahre Liebe,
ist stärker als jedes Leid.
Und ein Mann,
der für seine Familie lebt,
ist einer, den selbst die Dunkelheit
nicht bezwingen kann.
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„Ich“, das Problemkind

Kein Kind hab‘ ich gefunden
Keine Seele mehr die träumt
Mich selbst kaum überwunden
Bin durch die Zeit gestreunt

Ein Herz hab‘ ich gebrochen
Dann gehört von all dem Leid
Seit ´zig hunderten von Wochen
Das Schicksal vorwärts treibt

Ich selbst hab‘ nichts zu klagen
Mir selbst geht es ja sehr gut
Meine Wünsche jedoch schlagen
Inzwischen manchmal um in Wut

Eingeladen daran zu zerbrechen
Werde ich hoffnungslos und leer
Will mich an den Feinden rächen
Meine Gedanken werden schwer

Bin ziemlich alt schon an Jahren
Mir selbst nicht immer Freund
Will Frieden allermeist bewahren
Um mich sich ’s langsam bräunt

Ja, die Welt und ihre leisen Lieder
Ich glaube niemand hört mir zu
Fürchte, sie verklingen in Bälde wieder
Es passt genau derselbe alte Schuh

Der Mensch führt seine Glieder
Stets über glatten, ebnen Pfad
Vergisst erlebtes Leid schnell wieder
Vergisst schnell, woran es ihm lag

***

Die Vergangenheit der Jungen
Scheint diesen oft nicht schön
Wonach die jungen Seelen verlangen
Erzeugt bei den Alten bloß Gestöhn

Des Lebens Reife ersetzen Drogen
Fehlende Bildung oft der Trieb
Deshalb werden Junge oft betrogen
Verhalten sich oftmals wenig lieb




Der Konflikt der Generationen
Spaltet uns und unsern Frieden auf
Übrigens: Nach Opas Informationen
Bekam der ‘s noch mit Stock und Knauf

Die Jungen schlägt man nicht mehr
Man zieht sie ein, im Kollektiv
Den Jungens und Mädels fällt Überschau schwer
Zu viele von uns Alten liegen viel zu schief

Der eine Ring um uns zu knechten
Der schmolz in Feuers Glut und Hitze
Wird neu geschmiedet von den Rechten
Durchs Weltgeschehen zücken grelle Blitze

***

Die Welt der Alten ist längst vergessen
Auch deren Ängste vor einem neuen Krieg
Erinnern daran wäre ja geradezu vermessen
Gabs für uns damals ja auch keinen Sieg...

***

Das Gedicht lässt sich kaum fassen?
Wie geht's Dir, der Du das liest?
Willst sicher deine Worte fallen lassen
Kannst Du doch hören, was Du siehst?

Will kaum ahnen wohin es führt
Du Menschenkind und alter Geist
Wenn man an deine Seele rührt
Ob sich Gemeinsamkeit beweist?

***


Die Selbstverständlichkeit beflügelt
Den dessen Flügel längst verbrannt
Der Übermut, und der so ungezügelt
Der zieht heutzutage durch das Land

Die Klarheit ins Krasse überzeichnet
Ist das Morgen heute längst erdrückt
Wir wissen, was sich zum Verstehen eignet
Sind durch Sensationslust hoch beglückt

Interessen waren nie diffuser
Hobbies scheinen fast verrückt
Wenn ich als ein smart AI-User
Im Urlaub der Alltagswelt entrückt


Wir brausen mit dem Wagen
Nehmen die Welt im Flug
Bewahren uns das Sagen
Und scheinen äußerst klug

***

Es ist mir nun ganz nach Enden
Hier, zwischen meinen Wänden
Eingemauert in meinem kleinen Hirn
Des Mobiles Stangen heischen nach festem Zwirn
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