Gedichte Über Augenblick - Seite 48

Sie werfen die Furcht dem Sturm entgegen.
Tosend zerschellen die Worte im Wind.

Trugbilder wie von Geisterhand,
Schemen im Nebel aus Ohnmacht und Angst

buhlen um Nähe,
schmeicheln der Seele.

Sie hören "komm" und "fürchtet euch nicht";
schwankend der Glaube in zweifelnd Gischt.

Mut sticht Furcht.
Einer wagt die Probe:

Vertrauen und Hoffnung in dunkelster Nacht.
Er wagt. Er scheitert.
Über beidem hält einer verlässlich die Wacht,
hält dich und mich mit sicherer Hand.

schwarzgrau gefärbt
die Erinnerung an Krieg
vergilbte Bilder

schwarzrot gefärbt
das schon geronnene Blut
im Todesfilter

Man muss nicht unbedingt sein ,
Klug und Schlau,
Um zu erkennen das wahre Grau"Grau."

Der Schnee auf dem Dach.
Und auf den frühen Blüten
schwarze Gedanken.

Sonne und Lichtblick
auf Blütengelb mit der Last
von weiß und von schwarz.

Pfeile in der Luft,
die dich im Leben treffen.
Nicht flüchten müssen.